Gegen die Liebe ist kein Kraut gewachsen.

„Wenn ER vor Dir steht, wirst Du es wissen“, haben sie gesagt. „Die Liebe kommt auch zu Dir“, haben sie gesagt.

Geglaubt habe ich daran nicht mehr wirklich und – Achtung Spoiler – das ist genau der Fehler. Doch der Reihe nach:

Das Jahr 2020 war und ist für uns ein Jahr voller Herausforderungen und Veränderungen. So sitze ich nun in einer fremden Wohnung mit Blick in die Natur bzw. nach Straßburg, wenn ich gerade aus über Häuserdächer hinweg blicke. Die Sonne geht gerade unter und eigentlich wollte ich bereits am Meer sein. Dort sitzen. Dort den Sonnenuntergang genießen. Die Weite spüren. Die Meeresluft tief einatmen.

Ich hatte bereits alles dazu in die Wege geleitet. Trotz oder gerade wegen Corona.

Und dann kam die Liebe.

Manchmal haut sie Dich um und manchmal kommt sie schleichend und ganz zart und schüchtern angeschlichen und haut Dich dann auf ihre ganz besondere Weise dennoch völlig um. Manchmal ist dann einfach „alles klar“. Es passt einfach. So einfach, dass es fast schon wieder unglaublich ist & zugegeben, mein Hirn versucht ständig Argumente zu finden, weshalb irgendetwas an uns nicht passen oder klappen könnte. Aber mein Hirn hat gegen dieses Gefühl von „es ist einfach alles genau richtig“ keine Chance. Somit verstummt es jeden Tag ein bisschen mehr und ich kann ankommen.

Ja, ich wollte im Reisen ankommen & Abenteuer erleben. Aber vielleicht ist genau das das Abenteuer, das ich immer gesucht habe. Für den Moment ist alles genau richtig. Ich werde bedingungslos beschenkt, jeden Tag, auch mit Sicherheit in dieser, für die meisten von uns, unsicheren Zeit.

Das war schon lange nicht mehr so. Ich erinnere mich, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht daran, dass es jemals SO oder annähernd so gewesen ist. Ich hatte den ein oder anderen – nennen wir es – Probelauf, inklusive schwerem Herzschmerz im Abgang oder auch bereits im Hauptgang. Die Worte „ich liebe Dich“ hatten oftmals nicht die Bedeutung, die ich ihnen beimaß. Jeder kennt das, wenn man auf die ein oder andere Weise verarscht, belogen oder betrogen wird. Oder am besten alles drei auf’s Mal. Über die Geschichten, die ich erlebt habe oder die mir aufgetischt wurden, schreibe ich vielleicht eines Tages mal ein Buch. Rosamunde Pilcher 2.0 und in cool und mit mehr Action und Intrigen und Krimi. Also irgendwie so gar nicht Pilcher-like.

Auch wenn ich immer ein Fan von großen Gefühlen war und Liebe und alles was dazu gehört sehr vergöttert habe, so schien ich von einem Probelauf zum nächsten zu stolpern. Nicht, dass da jetzt so ewig viele waren, aber ich blieb irgendwie verschont von großen Gefühlen.

Was ursächlich für eine lange Single-Zeit war.

Meine Freundinnen und Freunde konnten das nie nachvollziehen. Ich wäre zu wählerisch. Möp. Falsch. Ich war all die Jahre nicht zu wählerisch.

Ich hatte meinen Glauben an die Liebe irgendwo auf dem Weg verloren. Oder, besser gesagt, den Glauben daran, dass ich die Liebe in irgendeiner Form verdient hätte. Und, wie anfangs beschrieben, ist das der große Fehler schlechthin, meiner Meinung nach.

Wenn Du nicht glaubst, dass Du das Beste in Allem und von Allem verdient hast, kommt es auch nicht zu Dir.

Als ich das verstanden hatte, hab ich begonnen, meine Wünsche ans Leben, ans Universum oder wohin man Wünsche eben schickt, anders zu gestalten & zu formulieren. Ich wurde konkret. Ich wusste, was ich wollte und habe es mir genau so ausgemalt. Ich habe es genau so formuliert. Positiv. Bunt. Und voller Jaaaaa. Nicht weniger als das wünschte ich mir für mich.

Und ganz leise, still und heimlich…, hat das Universum meine Wünsche erhört und mir etwas Wundervolles vor die Füße gesetzt.

Etwas, was ich mit aller Konsequenz erleben und genießen möchte.

Etwas, was so pur und rein ist, dass es es allemal wert ist, sich in ein für mich unbekanntes Abenteuer zu stürzen und, wie meine liebste Freundin Jana so schön sagt, der Amazone, die immer allein in den Kampf ziehen will und hinter allen Ecken und Kanten nur Gefahr und Kampf wittert, mal eine Pause zu gönnen. Ich darf beschenkt werden, denn auch ich hab das verdient. Ich darf genießen, was mir grade geschenkt wird. Vom Leben. Und von ihm.

Ahoi & Namasté

Kathi