Die Welt ist eine Scheide

Teil 3: Die Archetypen & Dein Zyklus

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Du konntest in meinem letzten Beitrag lesen, wie eng der Zyklus einer Frau mit der Natur verbunden ist. Dieses Wissen darüber hat mir persönlich geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Außerdem hat es mir gezeigt, dass, wenn ich mich einlasse, ich dadurch ganz viel Energie zurück erhalte, mein Fokus sich ändert (und festigt) und ich mehr und mehr in meine Selbstliebe komme. Man könnte sagen, der weibliche Zyklus ist wie eine Art Kompass. Du hast im letzten Beitrag gelernt, dass es vier Jahreszeiten gibt, die sich ab dem ersten Tag der Blutung jeden Monat auf’s Neue wiederholen. Auch mein heutiger Beitrag soll Dir aufzeigen, dass Du, liebe Leserin, ein Spiegelbild der Natur bist: Denn so wie es Jahreszeiten gibt, gibt es auch vier unterschiedliche Wesenskräfte, die in uns wirken und den Jahreszeiten zugeordnet sind und mehr noch: Es gibt den Mond.

Der Reihe nach:

Vor langer Zeit hatte alles eine gewisse universelle Ordnung, die völlig natürlich war und deren Dasein niemand Abrede sprach.

Einmal Vollmond und zurück: Wusstest Du, dass der weibliche Zyklus, wenn er 28 Tage dauert, genau der Mondphase entspricht?

Alles hatte seine Zeit und so auch der monatliche Zyklus der Frau: Dieser richtete sich nämlich, so sagt man, nach dem Mond. Ihren Eisprung hatten die Frauen bei Vollmond, so dass ihre Regel meist bei Neumond einsetzte.

Stress, künstliches Licht, sowie moderne Verhütungsmethoden haben in unserer Zeit den Monatszyklus und darüber hinaus die biologische Uhr der Frauen verändert.

Hinzu wird der modernen Frau von heute maßgeblich von Medien suggeriert, sie müsse „so oder so“ sein. Die ständige Konfrontation damit dringt in unser Unterbewusstsein ein, so dass unser Selbstwert, unser Körperbild oder gar Berufsentscheidungen davon beeinflusst werden (können). Das kapselt uns Frauen aber mehr und mehr von unserem Frausein ab. Und lässt uns immer öfter ins Grübeln kommen:

Was ist Frausein? Was bedeutet Weiblichkeit?

Die Antwort liegt wie immer: In Dir. In mir! In uns Frauen! Das eint uns nämlich und ist nichts, was wir im Außen finden oder uns von außen aufdrücken lassen müssen… Die Antwort auf die Frage, was Frausein bedeutet, liegt in uns und das im wahrsten Sinne des Wortes: Sie kommt zu uns – jeden Monat & wenn wir unseren Zyklus einfach mal näher betrachten, lernen wir, dass wir Frauen etwas Verborgenes in uns tragen, das viele nicht (mehr) kennen:

Wie die Überschrift meines heutigen Beitrags unschwer erkennen lässt, geht es heute um die 4 Archetypen. Diese 4 Wesenskräfte unterstützen jeweils unterschiedliche Potenziale der Frau, können Verhaltensweisen erklären und uns zurück zu unserer uns von Natur aus innewohnenden Weisheit geleiten. Wenn Du meinen letzten Beitrag gelesen hast, wird Dir einiges bekannt vorkommen, denn die Archetypen sind mit den vier Jahreszeiten verbunden bzw. stehen jeweils für eine Jahreszeit.

Auch heute geht es wieder um kommen und gehen. Um leben und sterben, um Geburt und Tod.

Mit letzterem endet jeder monatliche Zyklus. Wir sehen das jedes Jahr auf’s Neue in der Natur: Im Herbst beginnt alles, welk zu werden und die Blätter fallen von den Bäumen, im Winter stirbt alles, um im Frühling wieder zu neuem Leben zu erwachen.

Wir Frauen sind also tatsächlich ein Spiegelbild der Natur. Wenn wir uns nun noch mit den Jahreszeiten und heute darüber hinaus noch mit den Archetypen beschäftigen, können wir uns wieder mehr mit unserem Inneren verbinden, unserer Intuition, unserer Weiblichkeit und können so tiefgreifende Erkenntnis darüber erlangen, was Frausein bedeutet/bedeuten kann.

Der Frühlings-Archetyp ist die Jungfrau/das Mädchen:

Und wirkt in der Zeit nach der Menstruation und vor dem Eisprung, denn das Ei reift wieder heran. In dieser Zeit bist Du noch nicht gebärfähig. In dieser Zeit möchtest Du voller Neugierde die Welt entdecken, sie ist sprichwörtlich Deine Bühne. Dein Forschergeist ist geweckt und Dein Verstand dominiert, was als männlicher Energie-Anteil Deiner Weiblichkeit bezeichnet werden könnte. So kannst Du mit Leichtigkeit schwere Aufgaben analysieren & lösen, was Dich wiederum darin unterstützt, voller Selbstbewusstsein Deine eigenen Ziele zu verwirklichen – und das ganz ohne schlechtes Gewissen, was in dieser Phase von großer Bedeutung ist. Es fällt Dir leichter, Gespräche zu führen oder, zum Beispiel, Reden zu halten. Das Frühlingsmädchen steht für die Halbmondin und den Start in den Tag, den Morgen also. Dein Körper fühlt sich in dieser Phase frischer und kräftiger an, aber auch schlanker, energiegeladener, einfach jünger – wie ein junges Mädchen eben.  Du genießt Deine Sexualität in vollen Zügen und spürst, dass es an der Zeit ist, Deine Träume zu verwirklichen.

Die Sommer-Phase entspricht dem Archetyp der Mutter:

Sie wirkt in der Zeit des Eisprungs und steht, wie eingangs erwähnt, für den Vollmond und die Mitte des Tages.

In dieser Zeit fühlst Du Dich sehr kontaktfreudig und verbringst gern Zeit mit Menschen. In dieser Zeit kannst Du, eben wie eine Mutter, auch für andere da sein, Freunde & Familie unterstützen oder umsorgen & Dein einfühlsames Wesen ans Tageslicht kommen lassen. In dieser Phase geht es mehr darum, in eine Art selbstlose Energie zu kommen, der Fokus liegt nun nicht mehr so sehr bei uns selbst, sondern mehr bei anderen.

Vor der Menstruation wirkt der Archetyp der Herbstfrau, die Zauberin:

Der Herbst ist da und alles beginnt, sich zurück zu ziehen. Und dennoch steht diese Phase für die sinnliche & magische Energie in uns. In der Zeit der abnehmenden Mondin fühlst Du Dich zwar lustvoll und kreativ, findest aber nicht immer Wege, Deiner Kreativität Ausdruck zu verleihen. Diese wilde Energie, die entsteht, kann durchaus zu Spannung(en) führen, weshalb es sehr wichtig ist, Wege zu finden, wie Du Dich selbst kreativ ausdrücken kannst – gepaart mit vielen Ruhepausen, denn der Winter steht bevor. In dieser Phase ist Deine Intuition am stärksten, verbinde Dich mit der Zauberin in Dir, denn Deine innere Welt steht nun im Vordergrund.

Der Archetyp des Winters ist die alte Weise:

Und ich glaube, es ist kein Märchen, wenn ich sage, dass wir uns so ganz häufig fühlen, zumindest geht es mir so: Mir fehlt das Licht, ich fühle mich schlapp und ich könnte, wie die Natur, in einen tiefen Winterschlaf verfallen. Der Winter ist die Zeit der Dunkelheit und des Sterbens. Das Leben neigt sich zu Ende und Du blutest, denn Deine Menstruation (Neumond) ist da und Du kannst abgeben, was nicht mehr sein soll. Du lernst Deine Menstruation als Reinigung(sritual) kennen.

Winterschlaf klingt eigentlich nicht schlecht und fühlt sich für mich jedes Mal so stimmig an, denn dies ist nun eine gute Zeit, sich zurück zu ziehen, nach innen zu schauen & den Alltag Alltag sein zu lassen. So kannst Du Kraft tanken und Dich und Deinen Körper für den nächsten Zyklus vorbereiten. In dieser Phase können wichtige Lebensfragen beantwortet werden, denn Dein Seelenverstand regiert nun.

Die alte, weise Winterfrau steht darüber hinaus auch für die Zeit nach den Wechseljahren. Hierzulande werden Frauen in den Wechseljahren -gefühlt- häufig belächelt. Auch nach den Wechseljahren wird der Frau häufig vermittelt, nicht mehr ganz Frau zu sein. Hier jedoch verhält es sich anders: Als postmenstruelles Wesen trägst Du die Energien aller Archetypen in Dir und kannst Dich, ganz intuitiv, auch immer nur mit einem Archetypen verbinden. Wow. Wie großartig klingt das denn?

Ich hoffe, ich konnte dazu beitragen, dass Du einen anderen, vielleicht besseren Bezug zu Deinem Zyklus und Deiner Weiblichkeit bekommst. Ich freu mich auf Dein Feedback.

Alles Liebe

Kathi

P.S.: Im nächsten Beitrag erfährst Du von den Schattenseiten des weiblichen Zyklus.