Awake your soul

- was Deine Seele nährt

‚In these bodies we will live, in these bodies we will die. Where you invest your love, you invest your life. Awake my soul‘ – diese Zeilen aus dem Mumford & Sons Song waren schon immer sehr prägend für mich und trafen mich tief ins Mark auf eine ganz wunderbare Weise. Und während sich im Internet tausende Interpretationen darüber finden, um was es in diesem wundervollen Lied gehen könnte, hält sich meine eigene Interpretation ganz straight an den Titel: „Awake my soul“.

Dem Hunger nach Empfindungen, nach Liebe, nach Sinnhaftigkeit – eben nach dem Leben. Nach dem, was die Seele frohlocken und – eben erwachen (awake) lässt.

Und es zeigt mir noch viel mehr:

Es zeigt mir nämlich, dass die Seele nicht getrennt vom Körper des Menschen betrachtet werden kann, zumindest, so lange sie in diesem wohnt (siehe weiter unten). Es zeigt mir, dass mein mocean.life Konzept, das den Menschen in seiner Ganzheit zu sehen versucht bzw. sieht, sich für mich mit jedem Tag stimmiger anfühlt und irgendwie rund.

Der Seele wird oft nicht genug Bedeutung beigemessen und so sitzen ca. 20% der Patienten nahezu umsonst im Wartezimmer von Allgemeinmedizinern. Denn die Ursache ihrer Beschwerden sind nicht im Körper, dafür aber in der Seele zu finden.

Allerdings scheint der Begriff Seele auch immer noch „ungreifbar“ für die Menschen zu sein und das, obwohl es zahlreiche wissenschaftliche Belege gibt, die ihren Sitz im menschlichen Körper beschreiben und darüber hinaus ihre Funktion.

Wir alle kennen diese eine Stimme, die uns sagt, dass etwas nicht zu stimmen scheint. Durch unsere Lebensweise sind wir, was das Fühlen angeht, getrennt von unserer Seele. Die Geräusche im Außen sind meist zu laut, so dass wir ihre Stimme leicht überhören. Doch die Seele hat einen Verbündeten: Unseren Körper. Ist sie gesund, so leben wir ein gutes und glückliches Leben in einem leistungsfähigen Körper. Doch bekommt sie Risse, schlägt sich das im Körper nieder: Dieser möchte uns durch Krankheiten oder Zipperlein aufzeigen, dass etwas auf einer ganz anderen Ebene nicht stimmt.

Empfindest Du vielleicht Magenschmerzen, sobald eine bestimmte Person Dich anruft oder eine bestimmte Situation eintritt, Du z.B. zur Arbeit musst? Plagen Dich aus unerfindlichen Gründen immer wieder Kopfschmerzen, chronischer Husten oder Rückenschmerzen? Oder bist Du dauer-müde? All das können Zeichen Deiner Seele sein, die gehört werden will und Dir sagen möchte, dass etwas nicht stimmt.

Neben Stress, zu wenig Bewegung, schlechter Ernährung, Alkohol und Zigaretten, wirkt sich besonders der Schlafmangel schlecht auf Deine Seele aus, denn er zerstört die körperliche Regeneration in der Nacht und darüber hinaus auch die seelische.

Denn in der Traumphase verarbeitet die Seele alle Erlebnisse des Tages, die sog. Psycho-Hygiene. Dafür sind ca. 7-8 Stunden Schlaf notwenig. Im permanenten Schlafentzug wird der prä-frontale Cordex quasi ausgeschaltet – so kann das Geschehene nicht mehr recht verarbeitet werden. Dagegen läuft Deine Amygdala auf Hochtouren.  In Gefahrenzeiten löst diese Deinen Flucht- oder Angriffsmodus aus. Somit bist Du in einer permanenten Unruhe gefangen und ständig entweder im Angriffs-oder Fluchtmodus – als würde hinter jeder Ecke Gefahr lauern.

Doch keine Angst, Du kannst Deine Seele unterstützen, in ihr Gleichgewicht zu kommen bzw. zu heilen.

Wie das ganz einfach gehen kann, erzähle ich Dir am Ende.

Jetzt widmen wir uns doch erst mal der Frage, was die Seele denn genau ist.

Im heutigen Sprachgebrauch spricht man von der Seele als Gesamtheit dessen, was das Empfinden, Denken & Fühlen eines Menschen ausmacht. Damit ist Seele ein Synonym für Psyche.

Wikipedia sagt außerdem, dass das Wort Seele laut bestimmter Glaubensrichtungen einen nicht-körperlichen Teil des Menschen bezeichnet, der nach dem physischen Tod weiter existiert und somit unsterblich ist, wie zum Beispiel im Islam oder Christentum. Auch die Esoterik wirft einen Blick auf den Begriff der Seele und findet Berührungspunkte mit dem Buddhismus, in dem sie davon ausgeht, dass die Seele wieder geboren wird, auch in z.B. Tieren.

Ist die Seele nun Sinnbild für Unendlichkeit oder Teil des Gehirns?

Denn die Wissenschaft ist eine weitere Möglichkeit, sich mit der Seele auseinander zu setzen.

So geht der Hirnforscher Gerhard Roth zum Beispiel davon aus, dass unsere Seele in einem bestimmten Teil des Gehirns zu finden bzw. daran gekoppelt ist. Im limbischen System entstehen so viele Prozesse, ein wahres Feuerwerk an dem, was wir als Seele bezeichnen würden: Gefühle & Empfindungen jeglicher Art.

Die Verhaltenstherapeutin Sabine Wery von Limont meint, dass unsere Seele über ein eigenes Immunsystem verfügt und über das Nervensystem mit dem gesamten Organismus kommunizieren kann.

Am stärksten ist die Seele jedoch mit dem Herzen verbunden. Ein Grund vielleicht, weshalb viele Menschen ihren Sitz eher dort festmachen würden.

Denkt man nun den Sitz der Seele im Gehirn weiter, stellt sich mir eine Frage: Bedeutet der Hirntod eines Menschen dann folgerichtig auch den Tod der Seele und zeigt das ihre Endlichkeit? Damit kann ich mich nicht anfreunden.

Auch der Physikprofessor Markolf H. Niemz schlägt sich auf die Seite der Unendlichkeit: Er könne die Unsterblichkeit der Seele mithilfe der Quantenphysik erforschen.

Doch wie können wir unsere Seele erwecken, ihr Gutes tun, sie heilen, sie hören?

August Pauly sagte mal: „Eine gesunde Seele erträgt alles, eine kranke nicht einmal das Glück.“

Ein weiteres Zitat, das mir einfällt, ist: „Man muss dem Körper Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“

Und auch Oscar Wilde erkannte schon früh, den Zusammenhang von Körper und Seele: „Es kommt darauf an, den Körper mit der Seele und die Seele durch den Körper zu heilen.“

Und Pablo Picasso meinte: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“

Was ich Dir mit diesen Zitaten sagen möchte: Die Seele braucht Nahrung in Form von Dingen oder Menschen, die Dich glücklich machen. Das ist der wahre (sprichwörtliche) „Balsam für die Seele“.

Gut für Deine Seele ist:

  • Viel Schlaf (7-8 Stunden täglich)
  • Bewegung
  • Pranayama
  • In der Natur sein
  • Umarmungen
  • Gesunde Ernährung
  • Soziale Kontakte und
  • Meditation.

Meditation kann nämlich die durch eine Depression veränderte Gehirnstrukturen wieder regenerieren bzw. neu bilden. Durch Meditation reduziert sich auch die Hyperaktivität der Amygdala und Du befindest Dich nicht mehr ständig, wie oben beschrieben, im Angriffsmodus.

Du kannst erkennen, dass es Deiner Seele gut geht, wenn sich alles, was Du tust, mühelos anfühlt und alles im Fluss ist. Das was Du tust, erfüllt Dich und Du empfindest Freude dabei.

Zur Not hilft auch mal ein Tag am Meer oder der Blick in einen wunderbar blauen Himmel. Denn die Seele liebt das Blaue. Es gibt tatsächlich Untersuchungen, die zeigen, dass sich ein blauer Himmel besonders positiv auf unsere Selbstheilungskräfte auswirkt. Die Farbe blau zeigt eine besonders positive Wirkung auf die Hypophyse, diese sog. Hirnanhangdrüse reguliert das gesamte Hormonsystem des Menschen. Kein Wunder, so gilt doch die Farbe blau als die Farbe der Ruhe und Gelassenheit.

Und deshalb möchte ich diesen Beitrag mit den Worten von Heinrich Heine abschließen, die für mich nicht passender sein könnten, denn er beschreibt das wunderbarste Blau überhaupt:

„Ich liebe das Meer wie meine Seele, denn das Meer ist meine Seele.“

Ahoi & Namasté!

Alles Liebe
Deine Kathrin