Chandra Bhedana Pranayama

- die Mondatmung

Falls Du am Montag an meiner online-Yogastunde teilgenommen hast (eine Aufzeichnung findest Du hier), hast Du sie schon kennen gelernt: Die Mondatmung.

Sie heißt so, weil „Chandra“ zum einen übersetzt Mond bedeutet und weil sie Dich zum anderen mit der Mondenergie verbindet. Du kannst diese durch das Praktizieren von Chandra Bheda, wie sie auch genannt wird, stärken.

Die Mondenergie bzw. der Mond entspricht dem weiblichen (Ur)Prinzip, YIN und hat seinen „Gegenpol“ in der Sonne, die für das männliche Prinzip, YANG, steht. Das Wort für Sonne kennst Du bestimmt aus dem Sonnengruß: Surya. Sonnengruß: Surya Namaskar.

In Wahrheit bedingen sich beiden Energien – das Eine kann nicht ohne das Andere und umgekehrt. Yin und Yang eben. So findet sich immer ein wenig Yin im Yang und umgekehrt.

Die Mondenergie steht dabei für kühlende und entspannende Energie. Solltest Du also zu viel Pitta und nach ayurvedischer Sicht damit zu viel Feuer haben, hilft die Mondatmung dabei, Dich runter zu kühlen und den Pitta-Überschuss zu reduzieren.

Spannend: Die Qualitäten der Mondenergie sind der linken Körperhälfte, jedoch der rechten Gehirnhälfte zugeordnet. Die rechte Gehirnhälfte steht zum Beispiel für Kreativität oder Vorstellungskraft und Phantasie.

Im Yoga nennt man die Atemtechnik, also die Kontrolle über das Atmen, Pranayama und „Bhedana“ bedeutet aus-oder durchbrechen.

Chandra Bhedana Pranayama ist eine einfache aber effektive Atemtechnik, die schnell für Entspannung sorgt. So kannst Du zum Beispiel, solltest Du unter Stress und Druck stehen oder aufgeregt, frustriert oder wütend sein, mit Chandra Bheda gut Abhilfe schaffen und für Entspannung sorgen.

Da sie der Mondenergie entspricht, führe sie auch gern abends aus, besonders wenn Du nicht gut einschlafen kannst, da sie schlaffördernd wirkt.

Die Vorteile von Chandra Bhedana Pranayama auf einen Blick:

  • Entspannt den Geist und bringt die Gedanken zur Ruhe
  • Stärkt Deine Mondenergie und somit Deine weibliche Energie
  • Kann die Pitta-Energie (Feuer) reduzieren
  • Entspannt den Körper
  • Wirkt beruhigend
  • Kann beim Einschlafen helfen
  • Kann Dir im Umgang mit Prüfungsangst und Aufregung helfen
  • Hilft bei Stress
  • Wenn Du wütend oder gereizt bist, kann die Mondatmung hilfreich sein.

Und so funktioniert die Mondatmung:

Komm in eine aufrechte Sitzposition, gern im Schneidersitz oder Sukh Asana. Leg Dir, nach Bedarf, ein Kissen unter oder z.B. Decken unter die Knie. Mach es Dir so gemütlich, dass Du Dich nicht mehr mit dem Sitzen an sich beschäftigen musst, während Du die Mondatmung praktizierst.

Du kannst die linke Hand bequem auf dem Knie ablegen und die rechte Hand in Pranayama Mudra bringen: Dabei drückst Du Zeige- und Mittelfinger gegen die Handfläche Deiner rechten Hand und führst diese dann vor Dein Gesicht. Alternativ kannst Du die beiden Finger aber auch gestreckt lassen und auf Dein 3. Auge legen (so mache ich es im Video unten vor).

Bei der Mondatmung atmest Du immer nur auf die linke Seite ein. Das linke Nasenloch nennt man Chandra Nadi, das rechte Nasenloch, Du ahnst es wahrscheinlich schon, Surya Nadi.

Bevor Du startest, atme noch 3 Mal tief durch beide Nasenlöcher ein und aus, Dein Mund bleibt geschlossen.

Dann verschließe mit dem Daumen Dein rechtes Nasenloch und atme durch das linke Nasenloch ein, so tief Du kannst. Verschließe beide Nasenlöcher und halte den Atem kurze Zeit an, bevor Du den Daumen löst, damit Du über die rechte Seite aus atmen kannst. So verfährst Du nun immer weiter: Über das linke Nasenloch einatmen und über rechts ausatmen.

Starte ganz entspannt in Deinem eigenen Atem-Rhythmus und beginne danach dann über ca. 4 Sekunden ein zu atmen und den Atem über weitere 4 Sekunden zu halten, dann atme über ca. 8 Sekunden aus.

Halte Dich an bis zu 10 Atemzyklen.

So, nun wünsche ich Dir viel Spass beim Praktizieren.

Falls Du eher was zum Abgucken oder Nachmachen brauchst, hier in meinem Video erkläre ich Dir die Mondatmung auch noch einmal:

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Ahoi & Namasté
Deine Kathi

P.S.: Zum Abschluss noch zwei wichtige Hinweise

  • Wenn Du krank bzw. erkältet bist, bitte nicht praktizieren!
  • Chandra Bhedana Pranyama kann i.d.R. von jedem praktiziert werden. Solltest Du aber unter niedrigem Blutdruck oder Asthma leiden, frag bitte Deinen Arzt vorher um seinen Rat.