Sinnloses Gedudel oder steckt wirklich was dahinter? Als eingefleischte/r Yogi/ni und/oder Spirit-Fan kennst Du das Gayatri Mantra bestimmt schon & weißt um dessen wohltuende Wirkung. Falls Du zum ersten Mal mit Yoga oder Mantras in Berührung kommst: Glückwunsch!

Auch wenn Du vielleicht noch etwas skeptisch bist und ich als Kathi, die ich hier schreibe, keine wissenschaftlichen Belege dafür habe, was Mantras so können, kann ich Dir schon so viel verraten: Das Rezitieren von Mantras wirkt beruhigend, klärend und befreiend. Mantras helfen Dir, den Fokus auf eine bestimmte Sache zu richten, denn meistens irren unsere Gedanken den Tag über wild umher. Das wurde mir so auch erzählt in vielen Ausbildungen, doch nur durch die eigene Erfahrung konnte ich das auch wirklich lernen. Aber man muss sich einlassen. Ohne das Einlassen geht nichts! Du bist herzlich eingeladen, diese Erfahrung selbst zu machen.

Lass uns gleich mit dem wohl wichtigsten Mantra beginnen: Das Gayatri Mantra gilt nämlich als das wichtigste Mantra der Veden, den ältesten Schriften der Menschen & wird als tägliches Gebet verwendet. Es wurde vom vedischen Seher Vishvamitra entdeckt und man rezitiert es in der Morgendämmerung, zu Mittag und in der Abenddämmerung. Was früher nur den Gläubigen aus höheren Kasten erlaubt war, wurde von anderen im Geheimen von Generation zu Generation weiter gegeben, ist heute allen zugänglich & viel mehr noch: Es geht nun um die Welt.

Was ich toll finde, denn:

Es soll Dich nämlich in Deiner Selbstfindung unterstützen und innere Unruhe verschwinden lassen.

Außerdem richtet sich das Mantra selbst, dessen Titel so nicht im Text vor kommt, an das Göttliche. Allerdings ist nicht Gott in einer Person oder Gestalt damit gemeint, sondern savitâ (im Mantra-Text savitur)- das, woraus alles geboren wurde. Was damit gemeint ist? Warte, kommt sofort. Lass uns zunächst aber erst mal die deutsche und englische Übersetzung anschauen:

• OM (die absolute Quelle)

• BHUR (die grobstoffliche Welt)

• BHUVA (die feinstoffliche Welt)

• SWAHA (die Kausalwelt)

• TAT (das wahre Sein, Brahman)

• SAVITUR (das göttliche Licht, woraus alles Leben geboren ist)

• VARENYAM (das Verehrungswürdige)

• BHARGO (der Glanz, Strahlung, Weisheit, Licht)

• DEVASYA (des Göttlichen, scheinend, strahlend)

• DIMAHI (Meditation)

• DHIYO (möge das göttliche Licht)

• YONAH (unseren heiligen Geist)

• PRACHODAYAT (erleuchten)

Die englische Übersetzung lautet: „We meditate upon the radiant divine light of that adorable sun of spiritual consciousness; may it awaken our intuitional consciousness.“

Ich mag diese Übersetzung sogar lieber, denn hieraus wird – meiner Meinung – besser klar, dass es sich eben nicht um eine personale Gottheit handelt, an die sich das Mantra wendet. Es handelt sich vielmehr um die Sonne, um das Licht als Aspekt der Sonne, das die Dunkelheit vertreibt. In etwa so soll das Mantra unsere innere Dunkelheit vertreiben & unser intuitives Bewusstsein erwecken, was uns mit einem Gefühl der Einheit und Verbundenheit mit allem erfüllt. Und ganz nebenbei soll es – regelmäßiges Rezitieren vorausgesetzt – für ein langes Leben voll Reinheit in Gedanken, Taten & Worten, sowie Gesundheit und Weisheit schenken.

Deshalb finde ich es so super, dass die gesamte Welt nun von diesem Schatz profitiert, denn die Welt darf Heilung und Zusammenhalt erfahren & das geschieht, indem die Menschen – meiner Meinung nach – aus ihrem Gedanken der Trennung, des „Getrenntseins“ heraus kommen und wahrnehmen, viel mehr noch, erfahren, dass wir alle verbunden sind. Denn, so denke ich, wenn jeder sein Licht in sich entzündet, dann entzündet sich das Licht in der Welt & lässt sie so wieder in ihren ausgeglichenen ursprünglichen Zustand der Verbundenheit kommen.

Ach wie schön ist diese Vorstellung!

So wünsche ich mir, dass die Menschen anfangen, zu singen. Singt und rezitiert das Gayatri Mantra, um euch mit eurem inneren Licht zu verbinden und Heilung in die Welt zu bringen…

Frei nach dem Motto „wenn viele kleine Leute in vielen kleinen Dörfern in vielen Ecken des Landes in vielen Ecken der Welt“ (ich bin mir sicher, Du weißt, was ich meine) das Gayatri Mantra singen, geschieht Großartiges in der Welt. Also Schluss mit den Ausreden à la „was will/kann ich allein schon ändern?“ Sing einfach mit.

Alles Liebe!

Ahoi & Namasté

Kathi