Get up! Get up! Get a move on!

Wie Musik die Seele beflügelt

Schön, dass Du heute wieder mit liest, das freut mich sehr!

Heute wirst Du einen sehr privaten Beitrag lesen, der doch auch irgendwie wieder etwas mit Yoga zu tun hat!

Zugegeben, meine Tage im Herbst und Winter sind streckenweise auch eintönig und es fällt mir hier und da auch echt schwer, aus der Routine aus zu brechen. Was mir im Normalfall hilft ist Tanzen! Oder Yoga! Und schreiben! Aber vor allem ist es Musik!

Das kennst Du sicherlich!

Denn ist es nicht auch Musik, die verbindet? Musik verbindet uns definitiv! Jetzt mal abgesehen vom persönlichen Geschmack, macht Musik uns fröhlich, intensiviert unsere Erlebnisse oder hilft uns durch schwierige Zeiten durch, oder etwa nicht? So geht es zumindest mir! Und ich denke ich bin nicht allein damit, mindestens 1 Liebeskummer-Lied zu ‚haben‘. Lieg ich richtig?


Musik ist für mich echt, wenn es etwas in mir auslöst. Gut, ich meine jetzt nicht unbedingt Brechreiz, eher so Gänsehaut oder ein wild hüpfendes Herz.

Mein Musikgeschmack ist daher auch sehr breit aufgestellt und ‚gut‘ ist für mich, was ‚erfühlbar‘ ist!


Am letzten Sonntag konnte ich dann ein musikalisches Highlight erleben! Und es zeigte mir wieder einmal: Das Leben findet nicht auf der Couch statt! Es zeigte mir auch weiter, dass ich absolut kein Couch-Kind bin, obwohl ich, zugegeben, in den letzten Tagen oft meinen Hintern auf der Couch parkte. Zu oft. Aber sich dann, wenn alle anderen es ebenfalls tun, dazu zu motivieren, es anders zu machen, ist echt schwer manchmal. Grade wenn man immer der ‚Vorreiter‘ ist.

Im Leben geht es doch eher darum, es mit Spannung zu füllen und mit Erleben, mit Lernen, Liebe und Verstehen. Mit Verbindung und Freude. Und das ist halt allein auf der Couch nicht so möglich. Und wenn wir ehrlich sind, oftmals nicht mal, wenn man nicht allein auf der Couch sitzt.


Also aufbrechen! Ab ins Abenteuer!


Für mich hieß das am Sonntag dann, spontan ins schöne Zürich in der noch schöneren Schweiz zu fahren. Und was noch viel schöner war, als dass ich los fuhr: Ich fuhr nicht allein los! Sondern tat dies mit Freunden. Jippieh! Genau so stelle ich mir das vor!


Gemeinsam mit meiner Freundin und ihrem Ehemann fuhren wir nach Zürich. Wir Mädels kennen uns schon verdammt lange! Ich weiß gar nicht, wie lange schon. Seitdem ich 17 bin ungefähr. Also verdammt lange! Wie das Leben so spielt, haben wir uns aber irgendwann aus den Augen verloren. Aber, auch das habe ich gelernt: Wenn es so sein soll, bringt das Leben die Menschen auch wieder zusammen! So geschehen in diesem Jahr im Sommer auf einem (Achtung!) Musikfestival! Dort haben wir dann auch fest gestellt, dass wir einen ähnlichen Musikgeschmack haben. Auch noch nach alle den Jahren! Dann erfuhr ich kurze Zeit später von einem weiteren ‚Zufall‘, den uns das Leben so zu spielte: 3 verdammt sau geile Rockbands sollten am 1.12.19 in Zürich spielen! Glücklicherweise musste ich meine Freundin nicht lange zu dem Konzert überreden, sie war sofort dabei, trotz Kinder, Familie oder den sonstigen Verpflichtungen, die meistens nur als Ausreden vor geschoben werden!


By the way…, der Mann meiner Freundin ist einer von der ganz coolen Sorte: Fährt uns einfach mal nach Zürich, ohne mit der Wimper zu zucken, damit wir unsere Lieblings-Bands sehen konnten! Ist das nicht geil?

Liebes Universum, so einen hätte ich auch gern an meiner Seite 😉


Gut…, mein Tänzer-Herz schlägt eigentlich eher in HipHop-Beats mit 90bpm, aber da gibt es so eine (!) Band, die ich liebe und die mit Alternative Rock daher kommt!

Und zusammen mit zwei weiteren Rockbands spielten sie in der Halle 622 in Zürich. Aber erst mal der Reihe nach, Spannungsbogen und so ;- )


Die Anfahrt war super, unglaublich wie schnell wir aus dem Schwarzwald in Zürich angekommen waren.

Die Halle 622 ist eine verdammt coole Eventlocation, da staunen die kleinen schwarzwälder Knopfaugen nicht schlecht, was da im Großstadtdschungel so möglich ist…

Genau so gefällt mir (uns) das!

‚Erschd mol noch de Sack uffmache‘, so oder so ähnlich wurde ich in freundlichstem Schweizerdeutsch von der Security Dame gebeten, meinen Turnbeutel auf zu machen. So süß kann Security also sein 😉

Schmunzelnd stürzten wir uns also ins Getümmel.

Meine Freundin, der Teenie ( 😛 ), wollte unbedingt in die erste Reihe, so angefixt war sie. Ich bin da eher relaxed. Meine ‚vor-der-Halle-campen‘-Zeiten sind seit Take That (ja, ich geb es zu) und meinen Teenie-Jahren vorbei.

So schafften wir es recht entspannt in die 5. oder 6. Reihe!

Das Konzert startete pünktlich um 19:00 Uhr mit der Band ‚The Raven Age‘, die als Vorband fungierte! Wir hatten noch nie etwas von ihnen gehört! Wurden aber von der Londoner Band nicht enttäuscht! Die Jungs aus England knallten uns ihren melodischen Metalcore-Sound nur so um die Ohren, ganze 35 Minuten! Genuss pur! Es machte richtig Freude, zu zu sehen und natürlich zu zu hören und dadurch wurde das bis dahin recht träge (sorry 😉 ) schweizer Publikum auf den 1. Hauptact des Abends vorbereitet: Meine absolute Lieblingsband Shinedown!

Nach der recht schnellen Umbauphase war es dann so weit: Die Jungs aus Jacksonville, Florida, kamen auf die Bühne und bretterten gewaltig los! Die Band wurde 2001 gegründet und ihr Sound verbindet Einflüsse aus Hard Rock, Grunge & Metal. Brent’s Stimme ist ebenso gewaltig wie der gesamte Sound, so voluminös und kraftvoll. Mein ehemaliges ‚ich-flippe-aus-wenn-meine-Lieblingsband-spielt’-Herz hüpfte doch mal ganz krass auf und ab, als Brent dann einfach mal quer durch die Halle spurtete, direkt an uns vorbei! ‚Get up, get up! Get a move on’, erklang es in der Halle und das Publikum wurde langsam warm! Auch meine Freundin war begeistert! Ich war schon längst kurz vorm überkochen 😉

If you were ever in doubt, don’t sell yourself short, you might be bulletproof. Hard to move mountains when you’re paralyzed. But you gotta try. And I’m calling out: Get up, get Up! Get a move on!‘

Shinedown

Musik berührt mich. Musik berührt die Menschen! Und die Texte holen Dich immer genau da ab, wo Du gerade bist und helfen Dir, z.B weiter zu machen! Manchmal drücken die Texte und Melodien das aus, was Du selbst nicht vermagst, in Worte zu verpacken, aber tief in Dir trägst! Du fühlst Dich verstanden und nicht allein! Wow! Was Musik alles kann!


Und spätestens aber als Shinedown dann den Lynyrd Skynyrd Klassiker ‚Simple Man‘ anstimmten, gab’s kein Halten mehr. Ich muss es sagen: Ich liebe die Jungs einfach! Ihre Musik ist so großartig und ich spreche dies als klare Anhör- oder Kaufempfehlung aus! Und nein! Für diese Empfehlung werde ich nicht bezahlt! Das kommt von Herzen! Hört sie euch einfach mal an! Und dankt mir später dafür 😉

Über 1 Stunde rockten die Jungs die Bühne und wenn es nach mir gegangen wäre, hätten sie auch noch Stunden weiter spielen können.

Aber da wartete ja noch eine dritte Band hinter der Bühne und davor warteten etwa 95% des Publikums auf sie: Alter Bridge!

Will they open their eyes and realize we are one. On and on we stand alone until our day is gone. Will they open their eyes and realize we are one.

Alter Bridge

Die Us-Rocker unterhielten uns mit ihrem Sound, der nach alternative Rock, Hard Rock, Metal oder Post Grunge klingt, über 1,5 Stunden und kamen für eine Zugabe zurück auf die Bühne!

Meine Freundin scheint dabei eher innerlich aus zu flippen ;-), während sich das bei mir auch im Außen äußert 😉

Sie war aber happy, ‚ihre‘ Band endlich zu sehen! Genauso wie der Rest der fans! Wo die auf einmal her kamen, ist mir ein Rätsel, denn auf einmal war die Halle voll! Die Tribüne war fast leer und die Menschen drängten nach vorne! Und siehe da: Das Publikum erwachte! Auf einmal ging die Party los, mit der letzten Band. Die Schweizer können ja doch feiern!

Ich persönlich finde das schade! Denn die beiden ersten Bands haben einen verdammt super guten Job gemacht, schade dass das nicht genau so gehuldigt wurde! Ich konnte mich ja auch an meinen Nicht-Lieblingsbands erfreuen. Nun gut, das will mir auch was lehren…

Aber nun zurück zum Publikumsmagnet Alter Bridge:

Die Jungs zündeten ein Feuerwerk nach dem anderen, die Halle bebte! Viele junge Menschen grölten ihre Hits mit. Mir persönlich gefallen die älteren Sachen besser, die sind irgendwie eingängiger, aber das ist nur meine Meinung. Myles Kennedy’s Stimme ist unbeschreiblich und hat definitiv Wiedererkennungsmerkmal.

Der Abend war definitiv ein ultra-starkes Alternative Metal Gesamt-Package und war die Anfahrt aus Deutschland mehr als absolut wert!

Und ich schaue bereits jetzt nach weiteren Gigs von Shinedown.

So, bevor ich nun langsam zum Ende komme, möchte ich doch noch schnell den Bogen schlagen zu Yoga:

Denn Yoga ist für mich nicht nur die Praxis, die auf der Matte statt findet. Eigentlich ist das für mich ein recht kleiner Teil. Der größte Teil findet (für mich) draußen statt, im Alltag, oder nicht? Was nutzt es, wenn Du auf der Matte ein Heiliger bist und draußen ein Voll-Arsch?!

Und für mich gilt es, das zu leben. Das eben auf der Matte Erlernte und Erfahrene raus in den Alltag zu tragen! Den Tagen mehr Leben schenken, auch mal ausbrechen und das Kind in sich befreien! Oder vielleicht auch erst mal wieder entdecken! Genießen und das Leben schätzen und feiern, wie es kommt. Hier und da mal aus dem Hamsterrad ausbrechen und den manchmal eintönigen Tagen ein paar Farbkleckse verpassen. Es sind schließlich die Erinnerungen inklusive der Gefühle, die lange währen. Und wovon man zehrt, auch wenn das Aufstehen am nächsten Morgen doch mal schwerer fällt, als noch vor 10 Jahren. Das was auftaucht, wenn wir nach langer Zeit ein Lied hören, mit dem wir ganz ganz bestimmte Erinnerungen und Gefühle verbinden. Ich glaube, den Alltag bewusster und aufmerksamer zu leben, dankbarer und dadurch glücklicher zu sein, das ist es, was Yoga mich lehrt.


In diesem Sinne möchte mich mich für den ganz tollen Konzert-Abend bedanken! Bei den megatollen Bands Alter Bridge, The Raven Age und vor allem Shinedown. Und ganz besonders noch bei meinen Lieben:
Martina und Mike – es war mir eine Freude mit euch!

Ahoi und Namasté
Kathi