Happy Samhain!
Eine mystische & kraftvolle Zeit!

Es ist so weit! Halloween steht wieder vor der Tür.

Gruselig verkleidete Menschen ziehen durch die Straßen und klingeln an den Haustüren und betteln mit ‚trick or treat‘ / ‚Süßes oder Saures‘ um Süßigkeiten.

Nun könnte man meinen, dass Halloween aus den USA stammt. Könnte man (!), da Halloween in den USA groß, bunt und vor allem gruselig gefeiert wird. Das ist aber ein Irrglaube. Eigentlich stammt Halloween aus Europa und wurde erst im 19. Jahrhundert mit den Iren, den Nachfahren der Kelten nach Amerika gebracht. Diese hatten nicht viel als sie in das ‚gelobte Land‘ gekommen sind, aber ihre Traditionen haben sie mitgenommen. Diese wurden dann verändert und verbreitet. Und so kam die lustige Konsumveranstaltung (sorry not so sorry), schätzungsweise durch Film und Fernsehen, wieder zu uns nach Europa zurück. Halloween ist eine Abkürzung und leitet sich aus ‚All Hallows Evening‘ ab. ‚All Hallows‘ ist englisch und wird mit Allerheiligen übersetzt, dem Fest, an dem Katholiken am 1.11. jährlich ihren Verstorbenen gedenken. Und ‚All Hallows Evening‘ bezeichnet eben den Abend vor Allerheiligen. Die Abkürzung daraus wurde dann Halloween. Und heute gehört Halloween zu einem der wichtigsten Volksfeste in den USA und Kanada.

Aber woher kommt Halloween dann eigentlich?

Samhain – heidnisch-keltisches Fest

Was, wenn ich Dir sage, dass es noch eine viel interessantere Geschichte um den Ursprung von Halloween gibt? Genau gesagt ranken sich viele Mythen um dieses Fest & dennoch oder gerade deshalb ist dies für mich viel stimmiger:

So sollen Halloweens Ursprünge auf das bedeutungsvollste Fest der Kelten zurückreichen, die unter anderem in Irland oder Schottland lebten:

Samhain.

Was so viel bedeutet, wie ‚Ende des Sommers‘ oder ‚Vereinigung‘. Eine Legende besagt zum Beispiel, dass bis zu diesem Tag alles Getreide eingebracht sein musste, denn alles was übrig blieb, gehörte der Kornhexe.

Ursprünglich wurde Samhain in der Nacht des elften Neumondes eines Jahres gefeiert, welche nach den keltischen Kalendern den Winteranfang und eben das Ende des Sommers markierte. Da die Kelten nur zwischen zwei Jahreszeiten unterschieden und sich an Sonne und Mond orientierten, feierte man auch gleichzeitig ein Neujahrsfest.

Die Menschen waren zu jener Zeit noch sehr mit der Natur verbunden & so erkannten sie, dass der Winter die Zeit des Todes & der Sommer die Zeit des Lebens war. So wie es die Natur ihnen vor lebte: Mutter Erde ruht sich im Winterschlaf aus, um sich für das neue Erwachen (im Frühling) vorzubereiten. Die Kelten nutzten diese Zeit des Jahres als Zeit der Besinnung, um alles zu reflektieren, sich von Altem zu lösen & den Neubeginn zu zelebrieren. Die Dunkelheit war ihrer Meinung nach der Ursprung des Lebens, da auch ein Kind im dunklen Leib der Mutter heranwuchs, bis es ins Licht der Welt hineingeboren wurde.

Now in the darkening of the year the veil between the world wears thin and those gone on ahead draw near. In the hours of quiet remembrance that the waning season brings, we may feel their whispered presence like the brush of a gentle wind.

The Owl Underground

Aber Samhain war noch mehr als das. Laut Überlieferungen soll es ein Totenfest gewesen sein: Am Tag des Übergangs in das neue Jahr, soll die Welt der Götter sichtbar gewesen sein & die Tore der Anderswelt waren geöffnet, durch welche Geister & die Seelen der Toten zurück in die Menschenwelt eintreten konnten. Es war also auch ein Fest der Begegnung beider Welten. Nach keltischer Auffassung war der Tod in der Lage, neues Leben zu erschaffen.

‚Jetzt, in der Dunkelheit des Jahres, ist der Schleier zwischen den Welten dünn und die Vorausgegangenen kommen näher. In den Stunden der stillen Erinnerung, die die abnehmende Jahreszeit mit sich bringt, können wir ihre geflüsterte Präsenz wie die eines sanften Windes spüren.’

Die Familien boten ihren Verstorbenen üppige Speisen an & noch heute wird zum Beispiel in Mexico der Tag der Toten gefeiert. Es ist heute noch ein buntes und rauschendes Fest, bei dem die Familien vollbepackt mit Essen & Alkohol auf den Gräbern ihrer Verwandten feiern.

Samhain soll die Zeit gewesen sein, in der man die Präsenz übernatürlicher Kräfte wie die der Geister, Hexen oder Dämonen deutlich spüren konnte und besänftigen musste. Die Kelten entzündeten große Feuer auf Hügeln, um böse Geister fern zu halten oder zu vertreiben. Außerdem symbolisierte es die Sonne & sollte die Menschen vor der Eiseskälte im Winter schützen.

In den Anfängen schienen die Kelten keine Angst vor dem Tod zu haben, da er Teil der Natur und des Lebens war. Der Brauch soll sich aber immer mehr verändert & die Menschen mehr und mehr Angst vor dem Tod bekommen haben. Denn dass der Tod schlecht oder böse sei, entstand wohl im Mittelalter, als man begann, die Dunkelheit mit dem Bösen gleich zu setzen. Und so versuchten die Kelten den Tod zu überlisten, indem sie begannen, sich zu verkleiden, damit der Tod dachte, die Menschen wären bereits tot und er bräuchte sie deshalb nicht mehr zu holen. Dies würde das heutige Verkleiden an Halloween erklären.

Wie Du Samhain kraftvoll für dich nutzen kannst:

Für mich steht Samhain für den Rückzug der Erde, die Verbindung zu Erde und stellt eine kraftvolle Zeit für mich da, in der ich tiefe Dankbarkeit verspüre (für die Natur). Es ist aber auch, in Verbindung mit dem Herbst, die Zeit des Loslassens & der Vergänglichkeit.

  • Vielleicht magst Du Dein Zuhause räuchern: Weihrauch unterstützt dich dabei.
  • Hast Du eher Lust auf ein Feuerritual? Dann schreibe zum  Beispiel alles, was Du loslassen möchtest, auf einen (oder  mehrere) Zettel auf und gib sie ins Feuer (mach das am besten  draußen in einer feuerfesten Schale oder wirf Deine Zettelchen in den Kamin).
  • Vielleicht kannst Du an einem Schwitzhüttenritual teilnehmen  (keine Angst, wenn Du keines an Samhain findest, das ist noch den ganzen November möglich).
  • Gedenke Deiner Verstorbenen & zünde ein Lichtlein für sie an.
  • Meditiere & höre in Dich hinein. So wie die Natur sich zurück zieht, kannst Du Dich darin üben, Deine Sinne zurück zu ziehen und in Ruhe in Dein Innerstes ein zu kehren.
  • Die folgenden Yoga-Ananas unterstützen Dich in Deiner Verbindung zur Erde, im Loslassen & darin, Dein Herz zu öffnen:
    • Vrksasana –  der Baum
    • Virabhadrasana 2 – Krieger 2
    • Malasana – die tiefe Hocke
    • Bhujangasana – Kobra
    • Savasana – die Totenstellung

Ich wünsche Dir ein besinnliches happy Samhain.

Namasté
Kathi