Meditation

Die Antwort auf all Deine Fragen?

„Meditation führt Dir selbst Deine wahre Präsenz in jedem Moment vor Augen.“

Thich Nhat Hanh

Hallo lieber Herzensmensch & willkommen zurück!

Kürzlich konntest Du ja schon etwas über die große Welt der Meditation erfahren. Zugegeben, das ist wirklich eine große Welt, aber auch faszinierend und ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig begeistern.

Falls Du meinen ersten Beitrag dazu noch nicht kennst, klick einfach hier.

Ging es in diesem Artikel eher um den Ursprung der Meditation, versuche ich Dir heute verschiedene Techniken sowie die Wirkung von Meditation näherzubringen.

Ob Meditation die Antwort auf all Deine Fragen ist, kann ich Dir nicht sagen. Aber was ich Dir sagen kann und das aus eigener Erfahrung, ist: Meditation hilft Dir, den wichtigen Fragen und damit auch den wichtigen Antworten auf den Grund zu gehen. Und wenn Du Dich einlässt und die Gedanken ruhiger werden, liegen am Grund des Sees wirklich tatsächliche Antworten ganz still da, die es zu erfahren gilt. Meiner Meinung nach spricht Thich Nhat Hanh genau davon, wenn er Meditation beschreibt. Dein Inneres zu sehen, zu fühlen, zu sein (…), unter all den Gedanken, dem „im Außen handeln“ begraben.

Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne.

chinesisches Sprichwort

Aber: Ich kann noch so viel für Dich darüber schreiben, Meditation ist (für mich) Erfahrung. Oder besser gesagt sie ist ERFAHREN. Du musst Meditation erfahren, um zu verstehen, was ich (und viele mit mir) versuchen, in Worte zu fassen. Dein theoretisches Wissen ist gut, aber das Erfahren kann nicht durch ein Buch oder gar meinen Beitrag ersetzt werden. Du kannst auch ein Buch oder einen Blogbeitrag darüber lesen, wie ein Erdbeereis schmeckt und hast vielleicht eine leichte Ahnung, was Dir der Autor sagen möchte, aber erst wenn Du das Eis probierst, erfährst Du, wie es tatsächlich schmeckt und vielleicht würdest Du es ganz anders beschreiben. Weißt Du, was ich meine 😉 ?

Die Techniken der Meditation sind vielfältig und unterscheiden sich z.B. durch ihre unterschiedliche Herkunft.

Der einfacheren Zugänglichkeit für den Westen haben wir eine Vielzahl an Meditationsformen zu verdanken, die alle fernöstlich inspiriert sind, jedoch perfekt an die westlichen Bedürfnisse angepasst und somit leichter zugänglich sind.


Wie im letzten Beitrag erwähnt, kann trotz des spirituellen oder religiösen Ursprungs, Meditation natürlich auch unabhängig davon praktiziert werden.


Bevor ich jedoch zu den verschiedenen Techniken komme, lass mich Dir noch sagen, dass für mich die Grundlage der Meditation bedeutet, zu beobachten und nicht mehr zu reagieren. Einfach stiller Beobachter sein. Keine Aufmerksamkeit hinein geben. Und das klingt erst mal einfacher, als es ist. Denn unsere Aufmerksamkeit ist unser Weg, durch den wir die Welt erfahren.

Aufmerksam zu sein und zu beobachten bedeutet: Du spürst Deinen Körper, Deinen Atem. Du spürst einfach wie Dein Atem kommt und geht. Das bloße Fokussieren Deines Atems hilft Dir, Deinen Monkey Mind zu beruhigen und Energie zu erzeugen. Dein Kopf fühlt sich freier an und das tiefe Atmen wirkt beruhigend. Somit können auch Gedanken besser weiterziehen. Doch bevor ich an dieser Stelle schon zu den benefits der Meditation komme, lass mich schnell weiter schreiben…

Gebet ist, wenn Du zu Gott sprichst. Meditation ist, wenn Du Gott zuhörst.

Diana Robinson

Meditation ist die Auflösung von Gedanken in ewiger Wahrnehmung von purem Bewusstsein ohne Verdinglichung. Wissen ohne zu denken; Vereinigen von Endlichkeit in Unendlichkeit.

Swami Sivananda

Denn es gibt einen Haken:

Du wirst sehen, manche Gedanken lösen sich auf, andere jedoch bleiben bestehen, wollen sich nicht auflösen oder kommen immer wieder und beißen sich dann regelrecht fest. Man hat das Gefühl, dass es heute nicht so rund läuft mit der Meditation wie an anderen Tagen. Ich kenn das nur zu gut. Man ist in einer Spirale gefangen und dreht sich im Gedankenkarussell, scheinbar ohne ein Entkommen. Genau hier beginnt Deine Selbstreflexion: Sind diese Gedanken nützlich für Dich und führen sie wohin (z.B. an ein Ziel oder drehst Du Dich nur im Kreis)? Wieso denkst Du so? Weißt Du es? Dies zu erkennen, nennt man Introspektion und ist ebenfalls Grundlage der Meditation für mich. Denn negative Gedankenmuster blockieren uns nämlich total und rauben uns Energie. Mit der Selbstreflexion lernst Du, negative Gedankenmuster zu lösen und los zu lassen. So klappt’s dann auch wieder besser mit der Meditation.

Om mani padme hum

Einige Meditationsübungen besagen, sich auf ein bestimmtes Objekt zu konzentrieren, macht es einfacher, sich einzulassen und so in eine tiefe Meditation zu gelangen. Dies kann ein Mantra sein, eine Affirmation, ein Bild, ein Licht oder zum Beispiel ein Chakra.

Wenn Du Dich nach innen wendest, hat Meditation begonnen.

Osho

Der Sound, den Du brauchst, ist die Stille in Dir.

Michaela Walter

Wenden wir uns nun den unterschiedlichen Techniken zu, die ich wie folgt in zwei große Gruppen einteile:

passive Meditationen/kontemplative Meditation:
Hierbei sitzt Du ganz still

aktive Meditation/Bewegungsmeditation:
Hierbei bist Du in achtsamer Bewegung

Passive Meditation:

Passive Meditationen sind sog. Stille-Meditationen, auch Ruhemeditationen genannt, bei denen Du ganz in Stille bist. Du bewegst Dich nicht.

Samatha-Meditation

Bei der sog. Konzentrationsmeditation richtest Du Deine Aufmerksamkeit auf ein Objekt Deiner Wahl. Dies kann Dein Atem sein, der kommt und geht oder ein Chakra, ein Mantra oder auch ein Bild, welches Du vor Deinem geistigen Auge visualisierst. Du kannst Dich auch in der Metta-Meditation (Link einfügen, wenn die Metta Meditation dann online ist) üben, mehr dazu erfährst Du in meinem nächsten Beitrag.

Durch die Fokussierung auf nur eine einzige Sache, wird Dein Gedankenfluss entschleunigt – dies beruhigt den Geist, weshalb man auch von der Geistesruhe-Meditation spricht. Samatha gilt als eine Art Vorbereitung oder gar Einleitung für die aus dem Buddhismus am bekanntesten Meditation, die

Vipassana-Meditation

Hier sitzt Du in einer aufrechten und dennoch relativ entspannten Haltung. Ebenso wie in der Zazen-Meditation richtest Du Deine komplette Aufmerksamkeit auf Dich und Deinen Körper im gegenwärtigen Augenblick, dies schließt also auch Emotionen und Gedanken mit ein, eben all das, was im Moment passiert. Du bist stiller Beobachter, ohne zu bewerten und haftest nicht an Gedanken oder hängst ihnen nach.

Du bist völlig in Stille, bedienst Dich aber keines Hilfsmittels, wie beispielsweise der Konzentration auf ein Objekt. Dies fällt den meisten Menschen noch recht schwer, zumindest zu Beginn der Meditationspraxis, da die Voraussetzung dafür eben Deine völlige Achtsamkeit ist, nicht mehr aber auch nicht weniger als das Verweilen im gegenwärtigen Moment. Ziel im Buddhismus ist die Auflösung des Selbst herbeizuführen, was als Vorstufe für das Erreichen des Nirwanas gilt.

Die Zazen-Meditation hat ihren Ursprung im Zen-Buddhismus, ähnelt aber, wie beschrieben, der Vipassana-Meditation, allerdings lässt der Meditierende dabei seine Augen offen oder aber zumindest halb offen, ohne dabei aktiv zu schauen.

Jai Guru Deva, Om – Nothing’s gonna change my world.

The Beatles

Transzendentale Meditation

Die Transzendentale Meditation ist eine Meditationstechnik des indischen Lehrers Maharishi Mahesh Yogi (1918-2008). Dieser erlangte große Bekanntheit, als er in den 60ern spiritueller Berater der Beatles wurde und sogar Inspiration für den ‚Across The Universe‘-Beatles-Song war – Teile des Songs lauten „Jai Guru Deva, Om“. The Beatles Ashram in Rishikesh zeugt heute noch von seinen Lehren und Techniken. Diese Meditationform ist leicht zugänglich und das ist auch ihr Hauptbestreben. Die Technik besteht aus einem Wort, welches Du rezitierst. Das Wort oder Mantra ist Dein individuelles Hilfsmittel und Du erhältst es von Deinem Lehrer in einem Kurs. Transzendentale Meditation kommt ganz ohne Kontemplation oder Konzentration zur Erreichung eines Ziels aus. Du wiederholst Dein Wort bzw. Mantra.

Diese Wiederholung führt, bei richtiger Anwendung, zu einer tiefen Stille, die Du in den Alltag transportieren kannst:

Man unterscheidet in 4 Bewusstseinszustände: Wachen, Traum, Tiefschlaf und ruhevolle Wachheit. Letztere wird, durch fortschreitende richtige Anwendung der Wiederholung Deines Wortes nun mehr 24 Stunden am Tag erlebt, als 4. Hauptbewusstseinszustand und gemeinsam mit den drei anderen. Ab jetzt könne man zu höheren Bewusstseinsebenen gelangen, die in die Einheit von Welt & Selbst münden, dem sog. Einheitsbewusstsein.

Du übst TM zweimal täglich jeweils 15-20 Minuten. Auch hier sitzt Du bequem und hast Deine Augen geschlossen.

Kritik musste die Transzendentale Meditation allerdings einstecken, da die oben beschriebenen Kurse recht teuer sind.

Aktive Meditation:

Im Gegensatz zu den passiven Meditationsarten, kommst Du hier in Bewegung und beziehst so den Körper mit ein.

Gehmeditation

Kinhin, die Gehmeditation, wird vor allem im Zen-Buddhismus praktiziert. Diese wird traditionell zwischen den passiven Zazen-Meditationen geübt.

Im Zen-Buddhismus wird die achtsame & meditative Haltung aber auch in ganz alltäglichen Handlungen geübt:

  • Sado – der Weg der Teezeremonie, Teeweg
  • Shodo – der Weg der Schreibkunst,
  • Kado – der Weg des Blumenarrangements,
  • Zengarten – die Kunst der Gartengestaltung,
  • Kyudo – die Kunst des Bogenschießens oder
  • Budo – der Weg des Krieges.

Dynamische Meditation nach Osho

Bhagwan Shree Rajneesh entwickelte in seinem auch heute noch populären Ashram in Indien Anfang der 70er die Bewegungsmeditationen, u.a. die Dynamische Meditation, speziell für den Westen. Alltag, geschäftig sein, arbeiten, all diese Dinge stehen im Vordergrund und verhindern so beinahe ein Einlassen in die Meditation. Osho’s Konzept ging auf: Immer mehr Menschen aus dem Westen pilgerten in sein Ashram. Durch aktive körperliche Bewegung & tieferes, aktives Atmen sollen seelische und körperliche Blockaden und Spannungen gelöst werden. Diese Bewegungsmeditationen sollen der eigentlich passiven Meditation voran gehen, damit die modernen Menschen einen leichteren und auch tieferen Zugang haben, denn ihnen fällt es schwer(er), so war Osho der Meinung, sich einfach hin zu setzen und zu meditieren. Die Dynamische Meditation wird meist in der Gruppe praktiziert und gliedert sich in mehrere Phasen mit einer Gesamtdauer von gut einer Stunde:

  • Man beginnt mit ca. 10 minütigem tiefen und schnellen Atmen, dann
  • folgt die sog. Kathartische Phase, die aufgestaute Gefühle aller Art freisetzen soll, diese

dauert auch ca. 10 Minuten.

  • Im Anschluss hüpft und schüttelt man sich für weitere 10 Minuten, bevor man
  • 15 Minuten still steht. In der letzten Phase, kann man
  • 15 Minuten frei tanzen.

Ich selbst hab Osho’s Zentrum besucht und war innerhalb kürzester Zeit wie ausgewechselt. Ich hatte einen tieferen Zugang zu mir gewonnen. Die Methodik knackt Dich wirklich auf, so hatte ich wirklich das Gefühl, die harte Schale würde knacken und mein weicher Kern zum Vorschein kommen.

* Während Dich Yoga darin unterstützt, tief in die Meditation zu gelangen, Dich ein zu lassen oder Asanas selbst meditatives an sich haben, spielt der meditative Aspekt bei Kampfkünsten wie Taijiquan eine große Rolle, so dass es gar nicht mehr um den kämpferischen Ursprung geht,  bei den sog. inneren Kampfkünsten. Auch Karate (zählt zu den äußeren Kampfkünsten)  „ist Zen in Bewegung“ – (Kenei Mabuni).

Tanz

Osho war nicht der erste, der herausfand, dass Tanz befreiend wirkt. Im Sufismus existiert der Derwisch-Tanz seit langem und dient als Vorbereitung zur meditativen Versenkung.

Tanzen verleiht, unabhängig von Kultur, Religion oder Mystik, eine stärkere und bessere Verbindung mit dem eigenen Körper, fördert eine bessere Verbindung mit dem Körper und hilft dem Tänzer, bei sich an zu kommen und sich nicht in Gedanken zu verlieren. Außerdem existieren meditative Tänze, wie z.B. der sakrale Tanz.

Es ist als hättest du ein Ladegerät für deinen gesamten Körper und Geist. Das ist Meditation!

Jerry Seinfeld

Dass Meditation auch faktisch was kann, wissen wir, denke ich, alle.

Doch mir stellt sich die Frage: Warum müssen wir alles immer mit Studien belegen?

Ich lebe frei nach dem Motto „was hilft, hat recht“. So war ich lange in physiotherapeutischer Behandlung wegen eines Rückenleidens. Nichts hat geholfen & ich weiß bis heute nicht, was es war. Als ich einen Schamanen in Ecuador traf, sah er mich an und mir war, als wüsste er sofort, was mit meinem Rücken nicht stimmte. Nun, was soll ich sagen: Seit dieser Begegnung bin ich schmerzfrei und das seit 2013. Nicht belegbar. Hierzulande würde ich ausgelacht werden. Aber: Es geht mir gut. Und das zählt letztendlich doch, oder nicht? Meditation hilft. Mir. Und vielen anderen auch und das schon seit tausenden von Jahren.

Unsere heutige Wissenschaft bestätigt laut Studien darüber hinaus ebenso: Meditation ist gesund. Sie wirkt nicht nur beruhigend und fördert Deine Konzentrationsfähigkeit, sondern wird auch immer mehr als eine Art Entspannungstechnik anerkannt und wird sogar empfohlen als Stressmanagement. Der meditative Zustand bzw. seine Wirkung wird sichtbar: Hirnwellen werden deutlich verändert bei Messungen angezeigt. Doch nicht nur für die Psyche ist Meditation ein wahrer Segen, auch für den Körper: Meditierende sind ausgeglichener, da die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol gehemmt wird, was wiederum das Risiko für psychische Erkrankungen & Immuninfekte senken kann. Durch den Fokus auf unseren Körper lernen wir diesen nicht nur besser kennen, sondern spüren auch seine Grenzen im Alltag schneller, denn oftmals überhören wir diese einfach und können meist nur noch reagieren, wenn es eigentlich schon zu spät ist, weil wir die ganzen Warnsignale des Körpers über lange Zeit ignoriert haben. Durch regelmäßige Meditationspraxis lernen wir, unsere unsere Bedürfnisse besser wahr zu nehmen.

Studien belegen weiterhin, dass Bluthochdruck gesenkt & die Schlafqualität verbessert werden kann. Dein Herzschlag verlangsamt sich und Du erfährst durch regelmäßiges Meditieren eine (tiefe) Entspannung bis in die Tiefenmuskulatur hinein, dort wo all unsere Erfahrungen und unsere Traumata sitzen. Durch das bewusste Atmen ist Deine Atmung viel tiefer und so kommt jede Zelle Deines Körpers in den Genuss von ganz viel Sauerstoff, mehr als bei der täglichen Atmung…, denn ist Dir schon mal aufgefallen, wie Du im Alltag atmest? Meistens passiert das einfach irgendwie und unsere Atmung ist eher flach. Jedoch ist der Atem der Quell unseres Lebens.

Meditation heißt, sich jeden Inhalts entleeren. Wenn sich innen kein Gedanke mehr regt, ist alles still, und diese Stille ist Meditation. Keine einzige Welle im See Deiner Bewusstheit, dieser stille See, vollkommen still, das ist Meditation. Und in dieser Stille weißt Du, was Wahrheit ist, weißt Du, was Liebe ist, weißt Du, was das Göttliche ist.

Osho

Und das Schöne daran ist: All diese positiven Eigenschaften der Meditation kosten Dich nichts und können sich bereits nach kurzer Zeit einstellen, selbst kurze intensive Retreats, wie die mocean.life-Retreats, schulen Deine Aufmerksamkeit Dir und Deinem Körper sowie Deinen Bedürfnissen gegenüber und verbessern diese. Selbstfürsorge ist angesagt (!) oder wie ich gerne sage: SelbstVORsorge.

Achte gut auf Dich!

Ahoi & Namasté
Deine Kathi