Moon vibes only!
Vollmond Yoga

Am Dienstag, den 12. November 2019 erreicht der Mond um 14.34 Uhr seine Vollmondphase. Der November-Vollmond wird auch Nebel- oder Frostmond genannt. Diesen Namen verdankt der morgige Stiervollmond, denn in dieses Sternzeichen ist der Mond gewandert,  den zu dieser Jahreszeit in Mitteleuropa vorherrschenden Nebelschwaden. Worum es beim Stiervollmond wirklich geht & wie Yoga Dich in der Phase des Nebelmondes unterstützen kann, erfährst Du jetzt:

Love yourself
to the (full) moon
and back!

Vielleicht denkst Du jetzt, ich bin verrückt, ‚love yourself‘ und ‚to the (full) moon and back‘ in einem Satz zu schreiben, schließlich liebt man immer wen anderes bis zum Mond und wieder zurück, oder? Aber ich hab das mit voller Absicht geschrieben, um Dich einfach schon mal dezent darauf hin zu weisen, was uns (denn ich schließe mich mit ein) oftmals fehlt. Und rein zufällig ist dies auch schon eines der zentralen Themen dieses Stiervollmondes:

Selbstliebe & Selbstfürsorge!

Ich weiß, im Alltag kommt man selbst immer ein wenig zu kurz, oder? Ich kenn’ das ja auch. Stress, Hektik und die Verpflichtungen im Alltag lassen Selbstfürsorge nicht ganz so oft zu, wie Du sie, grade in dieser grauen Jahreszeit, wohl bräuchtest.

Grund genug, den Stiervollmond als Zeit der Selbstliebe zu nutzen.

Es ist nämlich genau die Zeit, um Dich auf Dich selbst zu besinnen. Nutze den Vollmondtag doch dazu, um tief in Dich hinein zu spüren: Was tut Dir gut? Was sind Deine Werte? Was entspricht Deinem Wesenskern? Und was nicht? Und was darf demnach in Liebe gehen? Der Stiervollmond passt nämlich perfekt in den Herbst, denn auch im Herbst geht es um’s Loslassen: Erkenne, woran Du fest hältst und übe Dich im Loslassen.

Gleichermaßen darfst Du Dich aber auch fragen, was sich mit Hilfe der Stier-Energie erneuern darf? Was darf zu Dir kommen? Was willst Du erreichen? Jetzt ist die Zeit, Wunder zu erwarten & Deine Arme weit zu öffnen, um alles zu erhalten, wofür Du hart gearbeitet hast, denn der Stiervollmond steht eher für transformierende innere Prozesse, so wie der Herbst zur Einkehr, zum Rückzug einlädt, bist Du eingeladen, nach Innen zu schauen & Dir die Frage nach Deinem wertvollen (Werte vollen) Leben zu stellen. Wie sieht Dein ganz persönliches bedeutungsvolles Leben aus? Was braucht es dazu? Der Stier fokussiert und bringt Deine Visionen in konkrete Formen. Bist Du mit Dir im Reinen? Es ist nämlich an der Zeit, den Stier an den Hörnern zu packen & Dich Deiner eigenen inneren Weisheit zu zu wenden.

Lass Ruhe einkehren.

Erde Dich, folge dem Ruf der Natur und geh für einen Spaziergang raus an die frische Luft oder komm’ mit Sport und Bewegung (Yoga, QiGong, Contact Improvisation…) in Deinem Körper an.

Deine Selbstliebe darfst Du ganz praktisch an Deinem Körper üben. Fühl Dich, spür Dich und genieße! Finde Dich gut! Erfreue Dich an den schönen Dingen des Lebens, dazu gehörst auch Du!

Das Sternzeichen des Stiers ist ein Genuss-Zeichen, also pass bitte auf und schlage mit ungesundem Essen nicht all zu sehr über die Stränge, sondern fokussiere Dich auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Auch kann Dir der Stiervollmond dabei helfen, das Leben wieder einfacher zu machen, indem er Dich dabei unterstützt, Dinge in einem langsameren Tempo zu erledigen. Das hohe Tempo und die Raserei haben ein Ende, hetze nicht mehr durch Dein Leben, sondern gönne Dir Dein Leben, die Freude, hier sein zu dürfen. Das Gefühl der Zufriedenheit darf einkehren, denn das spiegelt ebenso die Stier-Energie wider.

Körperlich hat das Sternzeichen des Stiers Einfluss auf Hals, Nacken und Schultergürtel. Der Mond im Stier beeinflusst zusätzlich noch Kiefer, Ohren und die Schilddrüse.

Ich selbst praktiziere im Herbst Yoga am liebsten in der Qualität des Yin Yogas. Längere bzw. lange gehaltene Asanas ermöglichen ein tiefes Eintauchen und Nachspüren. Einfach die perfekte Zeit, um eben genauer hin zu schauen.

Deshalb war ich für Dich draußen in der Natur, vorzugsweise natürlich am Wasser und habe für Dich einige Asanas zusammen gestellt, die Dich während des Vollmondes unterstützen können.

Viel Spaß beim Praktizieren:

Suche Dir bitte, wie immer, einen ruhigen und für Dich heimeligen Platz zum Praktizieren und komme in der einfachen Yoga-Sitz-Haltung, Sukh Asana an:

Spüre hier für ein paar Momente Deinen Körper & beobachte Deinen Atem. Dann verbinde Dich mit einer für Dich wichtigen Qualität des Stiervollmondes und lasse diese Deine Motivation fürs ‚Jetzt-Praktizieren‘ sein.

Komm’ dann in den Vierfüßlerstand, um Deinen Rücken in ‚Katze/Kuh‘ gut aufzuwärmen & vor zu bereiten:

Einatmend kommst Du dabei in den Kuhrücken.

Ausatmend machst Du einen ‚Katzenbuckel‘.

Wiederhole diese Übung dynamisch für gute 3 Minuten und spüre dann nach.

Du bleibst für das Nadelöhr (dieses Mal) im Vierfüßlerstand: Einatmend hebst Du den linken Arm nach oben, Richtung Himmel, die Finger sind gespreizt, damit die Energie besser fließen kann. Dein Blick folgt Deiner Hand.

In der Ausatmung bringst Du nun den linken Arm unter der rechten Schulter durch und legst ihn so am Boden ab, dass Du ihn weiter nach rechts fließen lassen kannst, so dass Du mit Deinem Kopf bzw. Deiner Schläfe am Boden abliegen kannst. Verweile hier für ein paar Atemzüge (spüre genau hin, was Dir gut tut).

Richte Dich dann mit der nächsten Einatmung wieder auf, der linke Arm geht wieder nach oben, Dein Blick folgt und ausatmend kommst Du zurück in den Vierfüßlerstand, so dass Du von da aus in der nächsten Einatmung zur anderen Seite wechseln und den rechten Arm gen Himmel strecken kannst. Ausatmen, ablegen. Verweile und spüre auch hier genau nach. Diese Seite kann sich ganz anders anfühlen und braucht vielleicht ein wenig mehr Zeit, um sich zu öffnen. Wenn Du soweit bist, aufzulösen, kommst Du in Deiner Einatmung wieder zurück in den Vierfüßlerstand, lässt den rechten Arm noch einmal gen Himmel wandern und in der Ausatmung kommst Du zurück in den Vierfüßlerstand.

Spüre nach.

Von hier aus gibst Du Dich voller Hingabe in Anjaneyasana, den Halbmond:

Stelle in der Einatmung Deinen rechten Fuß nach vorne neben Deine rechte Hand ab und achte darauf, dass Dein Knie über dem Knöchel bleibt. Du streckst das linke Bein weit nach hinten, der Span ist abgelegt. Dein Oberkörper bleibt noch aufrecht und Dein Körperschwerpunkt sinkt Richtung Erde, Deine Hände sind in Namasté vor Deinem Herzen, von wo aus Du sie nach oben über Deinen Kopf führst.

In Deiner Ausatmung führst Du nun langsam den Oberkörper nach hinten und lässt Deinen Blick nach oben gen Himmel wandern.

Halte die Stellung mehrere Atemzüge und bringe in Deiner Einatmung dann Deine Hände und Deinen Oberkörper wieder zurück in die Ausgangsposition und lege ausatmend Deine Hände wieder auf dem Boden ab und komme zurück in den Vierfüßlerstand, von wo aus Du in der nächsten Einatmung auf die andere Seite wechselst.

Die Rückbeuge sorgt für eine Öffnung Deines Rumpfes und dehnt Deine komplette Vorderseite, sowie Deine Hüften auf. Der Halbmond sorgt für Stabilität und hilft Dir, Deine innere Kraft zu spüren.

Spüre nach.

Tauch von hier aus nach unten und komme in die Bauchlage für die Kobra, Bhujangasana: Sie stärkt und dehnt Deine gesamte Wirbelsäule.

Aber: Wenn Du schwanger bist, lass die Kobra bitte aus!

Deine Hände sind neben Deiner Brust, unter Deinen Schultern aufgestellt, Du ziehst Deine Ellenbogen an Deinen Körper heran und die Schultern weg von den Ohren. Deine Beine sind geschlossen, Deine großen Zehen berühren sich. Du hebst nun in der Einatmung Wirbel für Wirbel Deinen Rücken und Kopf an, so dass Du Dein Becken dennoch fest im Boden verankert hast. Kommst Du zu weit nach oben, gehst Du zu sehr ins Hohlkreuz, was kontraproduktiv wäre. Du kannst es ganz einfach testen: Wenn Du die Arme von der Erde löst und Du nicht nach unten sackst, bist Du an der genau richtigen Position, diese kann Dein Rücken ohne Probleme halten. Mit den Händen am Boden bleibst Du für ca. 10 tiefe Atemzüge in der Kobra. Achte auf Deinen Nacken und lasse ihn immer die Verlängerung Deines Rückens sein und nicht zu weit nach hinten fallen. Spüre die Öffnung im Brustkorb. Die Kobra stärkt neben Deiner Rückenmuskeln auch Deine Bauchmuskulatur, fördert die Verdauung und stärkt Dein Nervensystem. Löse auf und spüre in der Stellung des Kindes nach.

Leg Dich nun auf den Rücken für den Schulterstand, Sarvangasana:

Sarvangasana (Sarvang = ‚alle Teile‘ aus dem Sanskrit übersetzt) trainiert Deinen ganzen Körper. Der Schulterstand sorgt für eine gute Durchblutung Deines Gehirns. Da das Blut zurück fließt, bitte nicht praktizieren, wenn Du Deine Periode hast. Sorgt auch für eine gute Durchblutung Deiner Wirbelsäule. Der Schulterstand kräftigt außerdem Dein zentrales Nervensystem und hilft bei Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche. Er kann Linderung verschaffen bei Bronchitis und fördert die Verdauung. Außerdem sorgt Sarvangasana für starke Rücken-, Nacken-, Bauch- und Beinmuskeln und wirkt entspannend. Bitte übe den Schulterstand nicht, wenn Du einen Bandscheibenvorfall hast, schwanger bist oder Herz-Kreislaufprobleme hast (…).

Doch wie funktioniert Sarvangasana jetzt?

Spanne bitte Deine Bauchmuskeln an und bringe dabei Deine angewinkelten Beine (!) über Deinen Körper, bis sich Dein unterer Rücken bzw. Dein Po vom Boden löst.

Stelle Deine Arme nun auf, die Ellenbogen fest im Boden und recht nah beieinander, während Du Dich mit Deinen Händen stützt und Dich immer weiter nach oben schiebst und gerade ausrichtest. Keine Sorge, Du musst nicht perfekt gerade im Schulterstand sein, das dauert eine Weile und ist sicherlich, wie bei mir auch, Tagesform abhängig und nur eine Momentaufnahme.

Also stress Dich nicht, wenn Du Deine Beine und Zehen noch nicht direkt von Anfang an kerzengerade strecken kannst.

Halte diese Position  für 10 tiefe Atemzüge. Dein Kopf bewegt sich nicht und Dein Blick geht nach oben.

Keine Angst wenn es Dir schwindelig wird, das ist am Anfang normal, Du kannst dann gerne früher auflösen und am Boden in Rückenlage entspannen. In Rückenlage kannst Du dann auch Deinen Nacken entlasten, indem Du Deinen Kopf nach links und nach rechts drehst.

Die nächste Asana Deiner ‚Moon Vibes Only‘ – Yogareihe ist der  Pflug, Halasana:
Ich gehe immer direkt aus dem Schulterstand in den Pflug, da die Beine schon in der Luft sind und dadurch bereits die beste Ausgangsposition für den Pflug erreicht ist:

Du senkst ein Bein Deiner Wahl nun nach unten auf den Boden ab. Schau, wie weit Du nach unten kommst. Vielleicht berühren Deine Fußzehen ja den Boden hinter Deinem Kopf.

Das kannst Du abwechseln mit beiden Beinen versuchen.

Oder Du führst direkt das zweite Bein Richtung Erde dazu.

Achte darauf, dass beide Beine gestreckt sind. Halte nun diese Position für mindestens 10 Atemzüge und versuche dabei still zu halten. Auch Deinen Kopf solltest Du nicht hin und her bewegen. Zum Auflösen kommst Du ganz langsam und achtsam zurück in Rückenlage. Dort verweilst Du ein wenig und kannst nun auch wieder den Kopf nach rechts und links drehen, um den Nacken zu entlasten.

Bleib ansonsten aber ruhig und ohne Bewegung liegen und gönne Deinem Rücken die Zeit des Nachspürens. Solltest Du ein Ziehen wahrnehmen, welches muskulär ist, mach Dir keine Sorgen. Dein Rücken wurde kräftig auf gedehnt und das passt der meist verspannten Muskulatur einfach mal gar nicht. Du wirst jedoch schnell Fortschritte spüren. Ich übe den Schulterstand und den Pflug täglich, auch wenn ich sonst für keine weiteren Asanas Zeit habe.

Weitere Benefits des Pflugs: Sarvangasana regt Deine Schilddrüsenfunktion an, stärkt Deine Bauchmuskeln, Deinen Nacken und Dein Nervensystem. Deine inneren Organe erhalten eine Massage, Deine gesamte Durchblutung wird gefördert. Das alles wirkt sehr harmonisierend und entspannend auf Dich. Solltest Du allerdings schwanger sein, Deine Periode haben oder Probleme in der HWS oder LWS haben, führe den Pflug bitte nicht aus.

Zum Schluss setz Dich noch einmal in Sukh Asana, der einfachen Haltung, hin und gönn Deinem Nacken noch abschließend einen kleinen Stretch, bevor Du dann in Savasana entspannen kannst.

Sorge gut für Dich, erde Dich und sei Dir Deiner Werte, Deines Wesenskerns bewusst.

SAT NAM & (Full)Moon Vibes only

Herzlichst,
Deine Kathi