Warum wir reisen pt. 1
Ich stehe vor meinem nächsten Abenteuer. Endlich wieder raus aus dem Alltag! Kennst Du das? Wieso zieht es uns Reisende nach draußen? Ständig? Ins Unbekannte? Raus aus der Komfortzone? Sind wir lebensmüde? Oder spüren wir das Leben nur dann wirklich, wenn wir uns aus dem Grau des Alltags ausgraben? So als wären wir unter dem Alltag begraben? Was ist für uns so „schlimm“ am Alltag? Und ist es „nur das“ oder geht es tiefer? Ist es eine Art „Reise zu Dir selbst“?
Ich fühle immer, wie ich den Staub von der Seele wasche, den der Alltag hinterlässt, sobald ich aufbreche. Was ist mit mir los? Was ist mit meinem Alltag los? Lebe ich ein falsches Leben, das nicht oder nicht mehr für mich bestimmt ist? Was lässt den Alltag so erdrückend wirken und vor allem, warum geht es nicht nur mir so? Was ist mit unserer Gesellschaft los? Fragen über Fragen, denen ich auf meinen Reisen auf den Grund gehen möchte, denn mein Gefühl sagt mir, die ganze Welt schreit nach dem Aus-Knopf. Einfach mal abschalten. Alles schreit nach Erholung, nach Ruhe oder Abwechslung. Und dann kommt in mir die Frage auf: Was ist es, was mich (uns) immer wieder zurück gehen lässt in die (graue) Routine? Gewohnheit? Schon wieder so viele Fragezeichen, die (noch) unbeantwortet sind. Zugegeben, die Wärme meiner Komfortzone ist schon verlockend, aber mit etwas Abstand betrachtet, ist sie doch eher ein warmgepupster Mief. Zeit, mal wieder durch zu lüften und mich auf den Weg zu machen. Here we go <3
Willkommen zu meiner neuen Reihe:
Warum wir reisen – pt. 1
Grund 1: Reisen wäscht den Staub des Alltags von der Seele ab:
Über nichts nachdenken, keine Termine, kein Druck, kein Stress
und das Handy nur an, wenn es unbedingt sein muss. Nicht erreichbar zu sein ist der Luxus unserer Zeit. Einfach offline sein, auftanken – so als würdest Du (D)einen Computer rebooten.
Grund 1b: Offline-sein ist der neue Luxus.
Grund 2: Reisen ist ein Lehrmeister:
Auf Reisen sein heißt viel Neues lernen! Über das jeweilige Land & mehr noch: Ich lerne verdammt viel über mich selbst! Ich lerne
meine Grenzen kennen & kann sie, sofern ich mich einlasse(n) (kann), spielerisch erweitern! Zugegeben! Manche Situationen
ließen mich schon erschaudern und an allem Zweifeln! So zum Beispiel geschehen mitten in der Pampa irgendwo in Frankreich im letzten Jahr. Ich völlig allein, ohne ausreichende Sprachkenntnisse und was noch viel schlimmer war, ohne Werkzeug & ohne Handynetz! In so einer Situation hat das nichts mehr von spielerisch. In mir verkrampfte sich alles. Ich versuchte noch, entspannt zu bleiben. Es blieb beim Versuch. Ich war eher die deutsche Version einer Wüstenrennmaus! Ich höre mich plappern, mit mir selbst! Einen Mix aus französisch, deutsch & englisch. „Holy Guacamole, mon ami, wo bin ich da nur rein geraten?“ Es vergingen endlose Stunden…
Oder als ich am Ende meiner Reise wieder liegen blieb. Mitten in einem Industriegebiet. Natürlich an einem Samstag Abend, niemand mehr da, der mir hätte helfen können. Mein T3 musste letztendlich abgeschleppt werden, es nutzte kein Tape mehr. Aber statt durch zu drehen, bis ich drei Stunden später mitten in der Nacht abgeschleppt wurde, hab ich es mir gemütlich gemacht und mein neues Longboard eingeweiht.
Grund 2b: Ruhe bewahren:
Man lernt vor allem auch, sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen zu lassen und die Dinge so anzunehmen wie sie sind, man kann sie für den Moment so oder so nicht ändern. Alles was ich tun konnte, an jenem Abend, hab ich getan. Wieso also Energie verschwenden und die schönen Momente vergehen lassen? Denn die gab’s selbst auf diesem Hinterhof- Industrieparkplatz. Der Hof eignete sich 1. super gut zum Longboarden und 2. hat ein Sonnenuntergang auch im Industriegebiet etwas Magisches 😉
So, aber jetzt geht’s für mich erst mal wieder auf die Straße 🙂
Catch me if you can 😉 und vielleicht löse ich in den kommenden Beiträgen noch die ein oder andere Frage, weshalb wir reisen, denn die Antwort liegt ja bekanntlich ganz nah.
Bis bald.
Deine Kathi