GLAUBENSSÄTZE

- Wie sie uns beeinflussen & wie wir sie auflösen können -

„Ob Sie glauben, Sie können es oder
ob Sie glauben, Sie können es nicht –
Sie werden auf jeden Fall Recht behalten.“

Ich beginne meinen Beitrag über Glaubenssätze heute bewusst mit einem Zitat von Henry Ford, denn mit diesen Worten hat er Glaubenssätze und ihre Auswirkungen auf uns und unser Leben bereits perfekt zusammengefasst.

Da unsere persönlichen Glaubenssätze uns vermutlich aber bereits eine lange Zeit begleiten, das Universum „Glaubenssätze“ extrem interessant ist und da dieses Universum auf eine ganz spezielle Art und Weise auch mit Deinem Körper und Deinem Nervensystem zu tun hat, versuche ich, Das Glaubenssatz-Universum im Nachfolgenden etwas ausführlicher zu erklären.

Damit mache ich den Glaubenssätzen alle Ehre und das haben sie auch verdient, denn sie sind per sé erst mal nichts Schlechtes. Ihren schlechten Ruf haben sie meist daher, dass im Allgemeinen über die zweite Kategorie gesprochen wird, wenn man von Glaubenssätzen redet, aber dazu gleich mehr…

Glaubenssätze sind im Grunde meist tief verankerte Annahmen, die wir über uns selbst & unsere Welt, in der wir leben, haben.

Wir unterscheiden zum Einen in positive Glaubenssätze, wie. Z.B. „ich bin gut, so wie ich bin“, die Dich weit nach vorne bringen können, zumindest in ein positives Selbstbild.

Nur für den Fall, dass es Dir noch nicht aufgefallen ist: Unsere Sprache denkt sich beim Bilden solcher Worte schon was dabei… Treffender könnte die Bedeutung dieser Wortbildung nämlich nicht sein: Glaubenssatz. Glaube & Satz. Ich glaube einen Satz. 

Doch was, wenn dieser Satz nicht der Wahrheit entspricht? 

Du kannst Dir Glaubenssätze nämlich wie einen Filter vorstellen, mit dem Dein Gehirn Informationen aus der Umwelt filtert bzw. durch den Du Deine Umwelt wahrnimmst. Dies dient als Schutz, denn Du könntest all die sekündlichen Eindrücke, die Du erlebst, alle gar nicht aufnehmen, weshalb gefiltert wird. Das bedeutet, dass wir nur einen kleinen Teil dessen wahrnehmen, was eigentlich möglich wäre, zu riechen, fühlen, hören oder zu sehen.

Gut, die erste Kategorie hast Du nun kennen gelernt, das sind positive Glaubenssätze, auch Affirmationen, die Dich in Deinem Selbst/Wirken/Sein bestärken. Aber dann gibt es auch noch die negativen Glaubenssätze, die Dich ausbremsen können, denn es sind nichts anderes als unbewusste Grenzen in unserem Kopf, die nicht der Wahrheit entsprechen und mit denen wir uns selbst limitieren.

Aber schauen wir uns erst einmal ein paar Beispiele für negative Glaubenssätze an: 

• „Ich bin nicht gut genug.“
• „Ich bin nicht schön.“
• „Ich kann das nicht.“
• „Ich darf keine Fehler machen.“
• „Ich muss immer perfekt sein.“
• „Ich kann niemandem trauen.“
• „Ich darf nicht wütend sein.“
• „Gefühle zeigen bedeutet Schwäche.“
• „Ich bin unsportlich.“
• „Um Hilfe zu bitten, ist ein Zeichen von Schwäche.“
• „Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt.“

So oder so ähnlich kennen wir sie doch alle, oder? Ich selbst habe den ein oder anderen Glaubenssatz aus der Liste lange selbst verinnerlicht, geglaubt und nicht zuletzt verkörpert.

Und das Traurige ist, dass die Liste der negativen Annahmen über uns selbst an dieser Stelle noch um so viele Sätze länger sein könnte. Unser self-talk ist also mehr negativ als positiv geprägt – und das ist heftig, denn genau unsere unbewussten Glaubenssätze beeinflussen, wie wir uns fühlen, welche Gedanken wir haben oder welche Entscheidungen wir treffen & unsere negativen Selbstannahmen stehen uns und unserer Potenzialentfaltung auch mitten im Weg.

Deine Glaubenssätze äußern sich in Deinem Verhalten & darin, wie Du wahrgenommen wirst. Während ein positiver Glaubenssatz bestärkend wirkt, trifft das Gegenteil bei negativen Glaubenssätzen zu. 

Doch es gibt eine weitere Unterscheidung unserer Glaubenssätze.

Denn wir unterteilen sie nicht nur in positive oder negative Selbstannahmen, sondern auch in:

* Seichte Glaubenssätze:

Das sind jene Glaubenssätze, die zu Dir kamen, als Du schon erwachsen warst & erst da zur Gewohnheit wurden.

* Gefestigte Glaubenssätze:

Das sind Annahmen über Dich, die Du schon seit einigen Jahren hast.

* Tief verankerte Glaubenssätze:

Das sind die Glaubenssätze, um die es in diesem Beitrag gehen soll – und, wie Du Dir vielleicht bereits denken kannst, sind es die Annahmen, die nur schwerlich erkennbar sind.

„Tief verankert“ bedeutet unter anderem, dass unsere Glaubenssätze oft schon in unserer Kindheit entstehen. Sie beinhalten Konzepte über uns selbst und die Wirklichkeit um uns herum, die wir für wahr halten. Daraus entwickelt sich mit der Zeit unser Selbstbild, also das, was wir wirklich von uns denken & halten oder das, wovon wir überzeugt sind & wie wir von unserem Umfeld wahrgenommen werden. Diese Glaubenssätze setzen sich oftmals auch tief in unserem Körper fest. Viele dieser Glaubenssätze übernehmen wir ganz automatisch & unbewusst von unseren Eltern oder anderen, wichtigen Bezugspersonen, wie z.B. unseren Großeltern oder LehrerInnen. Weiterhin wirken die Medien, unser Arbeitsumfeld oder unsere Gesellschaft ursächlich für unsere Selbst-Annahmen. So können Aussagen von anderen auch noch Jahre später auf uns einwirken („so wird nie was aus Dir“).

Es entsteht oft ein Kreislauf:

Unser Verhalten (fühlen/denken/handeln) führt zu unseren Erfahrungen, welche unsere Glaubenssätze prägen. Und diese beeinflussen und steuern wiederum unser Verhalten.

Schauen wir uns mal einzelne Glaubenssätze und ihre möglichen Auswirkungen an:

„Ich bin nicht gut genug“ oder auch „mit mir stimmt etwas nicht“ können den Nährboden bilden für zum Beispiel: Angst vor Kritik, Kritikunfähigkeit, Prokrastination, negative Selbstgespräche oder dem Übertreten der eigenen Grenzen und Bedürfnisse.

Aus „das klappt eh nicht“ kann die Angst davor entstehen, die eigenen Träume zu verwirklichen.

Aus „ich werde immer allein gelassen/verlassen“ kann ein sprunghaftes Verhalten resultieren oder das Bedürfnis, alles zu kontrollieren.

Aus „ich darf mich nie zeigen, wie ich bin“, können Ängste entstehen, sich der Umwelt so zeigen, wie man ist, stattdessen werden Masken getragen, die eigenen Gefühle/Anteile von sich selbst runtergespielt/runtergeschluckt oder verborgen.

Zeit, sich die eigenen Glaubenssätze mal genauer anzuschauen & den Kreislauf zu durchbrechen!

Denn – und das sind die guten Nachrichten – das kannst Du!

Warum es so schwer ist, Glaubenssätze zu lösen:

Wir limitieren uns selbst mit unseren Annahmen über uns selbst und grade die tief verankerten Glaubenssätze werden immer unbewusster. Je unbewusster unsere Annahmen sind, desto mehr blockieren sie uns und desto schwerer ist es, sie zu erkennen und zu enttarnen, da wir oft zu festgefahren sind, mit unseren Annahmen über uns selbst. Ein „ich kann das nicht“, das man oft genug gehört hat, wird zum eigenen Glauben über sich selbst und bleibt dann oft ein Leben lang – und das in Bezug auf ganz unterschiedliche Dinge, von denen man eigentlich nicht mal weiß, ob man sie kann oder nicht, weil vielleicht noch nie versucht. Und das obwohl die Quelle dieses Glaubenssatzes oft im Außen steckt. Und oft fehlt uns einfach auch die Kraft, uns mit ihnen auseinander zu setzen. Denn wer weiß, was dahinter steckt oder was vielleicht als nächstes kommt. Denn meist ist es tatsächlich wie Zwiebel-schälen.

So kommst Du Deinen Glaubenssätzen auf die Spur:

Wenn wir an unseren Glaubenssätzen arbeiten wollen, ist der erste Schritt der wichtigste & gleichzeitig der schwerste Schritt:

Denn um etwas zu verändern, darfst Du es erst einmal erkennen & das kann, gerade bei tief verankerten Glaubenssätzen, echt schwer sein, denn diese machen uns schon eine lange Zeit aus. Am besten fährst Du, wenn Du – ganz ohne Stress – Deine Denk- und Verhaltensmuster anschaust und Dich fragst, ob das, was Du gerade selbst von Dir denkst, auch tatsächlich der Wahrheit entspricht. Finde heraus, woher diese „Wahrheit“ wirklich stammt. 

Glaubenssätze auflösen:

Sobald Du einen Glaubenssatz erkannt hast, kannst Du daran arbeiten, ihn aufzulösen. Und ja, es ist tatsächlich Arbeit, denn unser Gehirn braucht ein wenig, bis es die Neuigkeiten abgespeichert hat.

Gib Dir im zweiten Schritt also Zeit, nachzuspüren, wie sich der negative Glaubenssatz anfühlt. Vielleicht spürst Du eine körperliche Reaktion…

Im dritten Schritt kannst Du Dein Lebens ausmalen, wie es ohne diesen negativen Glaubenssatz wäre und auch hier noch mal in Deinen Körper spüren und einfach nur wahrnehmen, wie sich dieser anfühlt.

Schritt 4: Mach aus Deinem negativen Glaubenssatz einen positiven & bestärkenden Glaubenssatz!
✨Super-Tipp: Lass solch absolute Worte wie „muss“, „nie“, „kann nicht“ „niemals“ (…) am besten weg!

💫Es ist wie Zwiebel-schälen: Ist eine Schale weg, in unserem Fall der negative Glaubenssatz, kommt der/die Nächste gleich danach.

Lass Dich nicht entmutigen! 

Mit Schritt 4 beginnt bereits das Auflösen bzw. das Umwandeln, doch danach ist es noch nicht getan!

Denn, wie oben bereits erwähnt, braucht Dein Gehirn ein wenig, um Altes umzuprogrammieren und neu zu speichern. Und da kommt schon Schritt 5 um die Ecke:

Ab nun dürfen sich Deine neuen, positiven Glaubenssätze festigen – und das geht nur durch Wiederholung! Das geht natürlich z.B. im Rahmen einer Meditation, jedoch bin ich Freundin von einfachen Methoden, die nicht so zeitaufwendig sind und immer und überall machbar sind!

Also schnapp Dir am besten einen Stift und schreibe Deine positiven Glaubenssätze auf viele kleine Post-it-Zettelchen, die Du dann in Deiner ganzen Wohnung verteilst. So bist Du einfach zwangsläufig mit ihnen konfrontiert und rufst sie Dir dadurch immer wieder auf’s Neue ins Gedächtnis. Für unterwegs kannst Du sie Dir auch noch in Dein/en Handy/Tablet/Laptop abspeichern und zusätzlich in Deine Notizbücher schreiben. Post-Its kannst Du auch auf Deine Unterlagen für Schule/Arbeit/Uni kleben.

Ich empfehle meinen Klientinnen auch oft, mit einem Tagebuch zu arbeiten: Dort kannst Du Deine ganzen negativen Annahmen über Dich selbst aufschreiben und direkt daneben in positive Glaubenssätze umformulieren.

Und mein extra-Tipp: Such Dir den für Dich wichtigsten und stärksten positiven Glaubenssatz aus und lass ihn Dir z.B. in ein Armband eingravieren.

Durch die ständige Konfrontation wiederholst Du im Geiste ständig und automatisch Deine positiven Glaubenssätze, wodurch sie „umgelernt“ und verinnerlicht werden.

Auch dein Nervensystem spielt eine Rolle! Denn wenn dieses reguliert ist & Deine Glaubenssätze nicht mehr als Überlebensstrategie benötigt, können sich Deine Verhaltens- und Glaubensmuster lösen. Ein reguliertes Nervensystem zeigt sich darin, dass Du zur Ruhe kommst, körperliche & geistige Anspannung loslassen kannst. Du kannst tief durchatmen, Dich also tief erholen, in Deine volle Kraft kommen und spüren, wer Du bist & was Du wirklich willst.

Mein Zugang in meiner Arbeit zu Deinem regulierten Nervensystem ist Dein Körper.

Und in diesem Fall profitiert auch dieser von liebevollen & positiven Glaubenssätzen, denn Dein negatives Selbstbild kann u.U. krank machen, da sich Deine negativen Glaubenssätze in Deinem Körper verfestigen – ganz einfach gesagt, hört Dein Körper, was & wie Du über Dich selbst denkst & sprichst.

In meinen Körpercoachings zeige ich Dir u.a. genau das: Wie Du über Deinen Körper Dein Nervensystem regulieren kannst. Denn wenn es erstmal nicht mehr Achterbahn fährt, bist Du handlungsfähiger und selbstsicherer & kannst beginnen, Deine Glaubenssätze – und dadurch Deine Verhaltensmuster – aufzulösen.

Ein weiteres, wunderbares tool, um Deinem Wesenskern näher zu kommen & das ich Dir nicht vorenthalten will, sind meine Human Design Readings. 

Doch wenn Dir das jetzt für den Moment vielleicht noch zu weit her geholt klingt – Körper, Nervensystem & Glaubenssätze – dann beginne doch einfach mit Schritt 1 von oben und fühle hinein, was sich in Deinem Körper verändert, während des Prozesses und sobald Du eine negativ-Annahme los gelassen hast.

Bleib am Ball, es lohnt sich!

Und falls Du Unterstützung brauchst, melde Dich gerne jederzeit für ein Coaching bei mir.

Alles Liebe,

Kathrin