POSITIVE AFFIRMATIONEN

- den eigenen Selbstwert pimpen -

„Life supports me in every possible way.“
– Louise Hay

Im letzten Beitrag ging es um negative Glaubenssätze und wie ein negativer Self-talk Dich ausbremsen kann.

Heute widme ich mich den sog. Affirmationen.

Im Prinzip sind Affirmationen positive Glaubenssätze, die Dich weit nach vorne pushen, mindestens jedoch in ein positives Selbstbild bringen. Mit Affirmationen stärkst Du Deinen positiven Self-Talk, sie können Dir zu mehr Selbstvertrauen und einer positiven Einstellung verhelfen.

Kleiner Spoiler: Können, müssen aber nicht – mehr dazu am Ende des Beitrags.

JEDEN TAG IN GEDANKENSCHLEIFEN GEFANGEN

Wusstest Du, dass Dir täglich ca. 70.000 Gedanken durch den Kopf schießen? Neben wiederholten Gedanken vom Vortag, sind negative Glaubenssätze & Zweifel die meisten der 70.000 Gedanken.

NOCHMAL ZUR ERINNERUNG:

Negative Glaubenssätze kann man zusammengefasst als negativen Self-Talk oder negative Selbst-Annahmen bezeichnen, eine Art unterbewusste negative Selbstkritik, die Dich einschränkt, der Entfaltung Deines vollen Potenzials im Wege steht und Dich limitieren kann. Sie sind meist tief verankert, das heißt, sie entstanden bereits in unserer Kindheit. Unser Unterbewusstsein nutzt die Glaubenssätze, die am meisten von uns gedacht werden & das sind meist die Annahmen aus der Kindheit. Wie im letzten Beitrag bereits erwähnt, ist die Liste der negativen Glaubenssätze leider oft sehr lang und länger als die der positiven Glaubenssätze. Das bedeutet, dass unser Unterbewusstsein aber oftmals eben auch alles in unserem Umfeld auf Basis der negativen Glaubenssätze abgleicht & dadurch meist genau das angezogen wird, was zu Deiner tiefen inneren Überzeugung passt. Denn unser Unterbewusstsein weiß nicht, welche Glaubenssätze gut für uns sind, es agiert völlig automatisch und orientiert sich an Deinen meist-gedachten Glaubenssätzen.

Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass man Optimisten eine längere Lebensdauer nachsagt. 

ZEIT FÜR EINEN POSITIVEN MINDSET, ODER?

Denn Optimismus kann man lernen: Wir können unser Unterbewusstsein umprogrammieren, um in einen positiven Self-talk, einen positiven Mindset zu kommen.

Hierbei können Dir Affirmationen helfen. Positive Affirmationen sind ein Werkzeug aus der Autosuggestion & alles andere als neu! Denn sie gehen zurück auf den Franzosen Émile Coué (1857 – 1926). Sie sollen Dir helfen, Dein Unterbewusstsein positiv zu beeinflussen & dank der ständigen Wiederholung, Deine Festplatte neu zu formatieren. Die bestärkenden Glaubenssätze können Dir dabei helfen, mehr Selbstvertrauen & Selbstliebe zu entwickeln. 

WIE DU DEINE AFFIRMATION FINDEST

Manchmal wissen wir ganz genau, was verändert oder losgelassen werden möchte. Doch oftmals – und gerade, wenn es um unsere negativen Glaubenssätze geht – sind wir wie blockiert & können das Problem erst mal nicht fassen. Deshalb werde Dir zuerst Deiner negativen Glaubenssätze bewusst, wie das funktioniert, kannst Du hier nachlesen.

Du kannst aber auch einfach überlegen bzw. in Dich hinein fühlen, welcher Bereich Deines Lebens erfüllter sein darf, weil positiver. Male Dir Deinen idealen Lebensbereich aus, das unterstützt Dich dabei, am Ball zu bleiben, denn Dein Unterbewusstsein arbeitet mit Bildern. Wie beim Auflösen der negativen Glaubenssätze, braucht auch das Umprogrammieren mit Affirmationen ein wenig Zeit, bis Du es verinnerlichst. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, am Ball zu bleiben, denn sie können Dir helfen, neue & positive Gedankenmuster zu etablieren.

WIE DU AFFIRMATIONEN FORMULIERST:

Ich formuliere mit meinen Affirmationen lieber meinen persönlichen Idealzustand als IST-Zustand, wie zum Beispiel „ich BIN gesund“ (alternativ: „Ich heile“). Das ist final und kann vom Unterbewusstsein nicht missverstanden werden. Allerdings löst diese Art der Affirmation oft mehr inneren Widerstand in uns aus, was auf unsere Prägung zurück zu führen ist. Gerade bei dieser Art der Affirmation ist es wichtig, am Ball zu bleiben. 

Du könntest auch sagen „ich öffne mich für Gesundheit“ oder „ich möchte Gesundheit in mein Leben ziehen“. Diese Art der Affirmation ist oftmals leichter umzusetzen, weil es mehr den Weg beschreibt, auf dem Du Dich befindest. Es fällt Dir leichter, daran zu glauben, weil Du Veränderung einlädst, aber noch nicht das Ergebnis. Dieser Art der Formulierung ist gerade für den Anfang zu empfehlen. ABER: Ich bin der Meinung, dass diese Art der Formulierung schwerer zu formulieren ist & dem Unterbewusstsein noch einiges an Interpretation lässt.

Allerdings ist das Geschmacksache. Ich bin da vom Typ her (und für mich persönlich) einfach etwas radikaler – ich mag es eher kurz und knackig.

ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN!

Wie beim Auflösen der negativen Glaubenssätze heißt es auch hier: Üben, üben, üben! Auch hier gilt der gleiche Tipp, wie aus dem vorherigen Beitrag: Schreibe Dir Deine Affirmation auf. Klebe Post-Its überall in Deinem Zuhause verteilt auf  – so nimmst Du sie ständig wahr. Oder Du machst sie zum Teil Deiner Morgenroutine, indem Du sie gleich nach dem Aufwachen aufsagst.

Um Deine Affirmation zu verinnerlichen, brauchst es mindestens 21 Tage. Meiner Erfahrung nach sogar eher 3 Monate. Und länger, je nachdem, welchen tief verankerten Glaubenssatz Du überschreiben möchtest.

EINIGE BEISPIELE FÜR AFFIRMATIONEN:

„Ich bin gut.“

„Ich bin dankbar für… .“

„Ich liebe mich für alles, was ich bin.“

„Ich bin ein Glücks-Magnet.“

„Ich akzeptiere mich so wie ich bin.“

„Ich vertraue meiner Intuition.“

„Ich vertraue auf die Kraft, die mir inne wohnt.“

„Ich achte gut auf mich & meine Gesundheit.“

„Ich entscheide mich für… .“

„Ich lebe jeden Tag so wie ich leben will.“

„Ich kann das.“

„Ich bin verbunden.“

„Ich bin genau da, wo ich sein soll.“

TOXISCHE POSITIVITÄT

Doch bei aller Liebe zu einer optimistischen & bejahenden Lebenseinstellung und einem zugegeben großen Hang zur Spiritualität, kommt hier nun der eingangs erwähnte Spoiler: Positive Affirmationen sind kein Allheilmittel (!) und müssen nicht für jede*n passen. Im Gegenteil. 

In der heutigen Zeit werden wir vor allem durch die sozialen Medien mit ständiger Glückseligkeit, den perfekten Leben und einem positiven Mindset konfrontiert, als wäre das alles echt (& kein big fake) und vor allem letzterer das Patentrezept für alle Menschen gleichermaßen.

Positive Affirmationen können für Dich & mich hilfreich sein, Menschen mit großem Selbstzweifel (oder z.B. Angststörungen) aber zusätzlich stark unter Druck setzen und genau der falsche Weg sein, um sich mit sich selbst und den eigenen Glaubenssätzen auseinander zu setzen.

Unsere Gesellschaft ist sehr darauf programmiert, den einen Gefühlen eine große Bühne zu bieten & die anderen Gefühle nahezu auszumerzen. Negative Gefühle sind schlecht bis nicht existent – zumindest an der Oberfläche. Doch tief in uns spüren wir diese. Und das ist wichtig. 

Ich finde, wir dürfen lernen, dass es wichtig ist, unsere negativen Gedanken & Gefühle über uns selbst wahrzunehmen und auch auszusprechen. Wir alle haben gute und schlechte Tage – das ist vollkommen in Ordnung. Wichtig ist, dass wir uns uns nicht in Extremen aufhalten. Denn auch Positivität kann toxisch sein, wenn die negativen Gefühle abgekapselt oder unterdrückt werden oder wenn man (grade in den sozialen Medien und immer mehr in der Coachingszene) den Menschen positives Denken als Allheilmittel und einzige Lösung aller Probleme aufzwingt, den negativen Emotionen keinen Raum gibt bzw. geben darf, weil „good vibes only“.

Mehr zur toxischen Positivität demnächst.

Für mich sind positive Affirmationen ein Werkzeug, ein Hilfsmittel, um mehr und mehr in meine innere Mitte und meinen inneren Frieden zu kommen und dort auch verweilen zu können, egal, welche Steine uns in den Weg gelegt werden. Nicht mehr und nicht weniger. 

Finde heraus, was sich für Dich richtig anfühlt.

Gerne begleite ich Dich auf Deinem Weg.

Alles Liebe,

Deine Kathi